6 Ebe­nen der Zu­sam­men­ar­beit zwi­schen Pro­jekt­füh­rung Un­ter­neh­mens­füh­rung

bedeutet

6 Ebe­nen, in de­nen Au­gen­hö­he zu Schlag­sei­te wer­den kann.

Men­schen in al­len Füh­rungs­sys­te­men also Pro­jekt­füh­rung, Un­ter­neh­mens­füh­rung, Or­ga­ni­sa­ti­ons­füh­rung, Ver­wal­tungs­füh­rung füh­ren Men­schen in Un­ter­neh­men oder an­de­ren Or­ga­ni­sa­tio­nen und wollen Ziele erreichen.

In die­sem Satz ste­cken schon Kern­im­pul­se für ein Um­den­ken, Aus­ba­lan­cie­ren und Neu­ori­en­tie­ren:

  1. denn an­stel­le von Men­schen­füh­rung, spricht man oft von „Pro­jek­te füh­ren“ oder ei­ne „Ab­tei­lung füh­ren“.
  2. denn in der Pra­xis wird hef­tig dis­ku­tiert, ob al­le Füh­run­gen Füh­rungs­sys­te­me sind,
  3. denn der Fo­kus ver­la­gert sich auf füh­ren­de Per­so­nen und ge­führ­te Per­so­nen.
  4. denn trotz KPI, OKR oder an­de­rer Füh­rungs­tools kann Schlag­sei­te be­ste­hen oder ent­ste­hen.

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Pro­dukt vs. Pro­jekt, Pro­jekt vs. Pro­dukt, Pro­jekt vs. Li­nie, …

Ver­sus (vs.) kenn­zeich­net be­lieb­te Ge­gen­über­stel­lun­gen und Such­an­fra­gen, was von eben­so häu­fi­gen Span­nun­gen in der Zu­sam­men­ar­beit zeugt. Mit­ei­nan­der und Au­gen­hö­he ge­hen bei die­sem in­ner­be­trieb­li­chen Kon­kur­renz­kampf schon mal über Bord. Schau­en wir uns da­her die bei­den Sys­te­me kurz an:

  • Pro­jekt­füh­rung lei­tet, führt und ma­na­get zeit­lich be­grenz­te Un­ter­neh­mun­gen wie Pro­jek­te, Ex­pe­ri­men­te oder Schnell­boo­te.
  • Un­ter­neh­mens­füh­rung lei­tet, führt und ma­na­get (Tei­le von) Un­ter­neh­mun­gen für Pro­duk­te, Rou­ti­ne­auf­ga­ben oder Son­der­auf­ga­ben mit ge­rin­ge­rem Ri­si­ko auf­grund von An­for­de­run­gen aus der Hie­rar­chie, dem Netz­werk, dem Markt, der Ge­setz­ge­bung, … he­raus. Das­sel­be gilt für Or­ga­ni­sa­ti­ons­füh­rung oder Ver­wal­tungs­füh­rung.

Bei­de Füh­rungs­sys­te­me be­ste­hen in den meis­ten Un­ter­neh­men oder an­de­ren Orga­ni­sa­tio­nen, um auf den ge­fühlt schnel­le­ren Wan­del in der VUCA-Welt zu rea­gie­ren. Die­ser Ar­ti­kel be­schriebt Lö­sun­gen und Eng­päs­se für Pro­jekt­füh­rung und Li­ni­en­füh­rung aus den Per­spek­ti­ven Res­sour­cen, Struk­tur, Sinn / Zie­le, Kul­tur, Be­zie­hun­gen und Per­sön­lich­keit. Für die Ge­schäfts­füh­rung und an­de­re Or­ga­ne gibt es ei­ne kurz­ge­fass­te Per­spek­ti­ve unter „Pro­jekt­füh­rung aus Sicht der Ge­schäfts­füh­rung“.

6 Per­spek­ti­ven und wei­te­re Fa­cet­ten

Pro­jekt­ma­na­ge­ment und Li­ni­en­ma­na­ge­ment auf Au­gen­hö­he wird in An­leh­nung an ein Mo­dell von Rolf Bal­ling aus der sys­te­mi­schen Or­ga­ni­sa­ti­ons­ent­wick­lung und ver­schie­de­nen Per­spek­ti­ven be­trach­tet. Per­spek­ti­ven und Fa­cet­ten ste­hen für Viel­schich­tig­keit, Mul­ti­per­spek­ti­vi­tät und An­ders­deu­tig­keit im Sin­ne von VUCA. Die Per­spek­ti­ven die­nen zur Rol­len­ab­gren­zung, Sys­tem­ab­gren­zung und der Ver­bes­se­rung der Zu­sam­men­ar­beit, ins­be­son­de­re an den Schnitt­stel­len.

  1. Res­sour­cen — per­so­nel­le Res­sour­cen, Sach­mit­tel / Sach­res­sour­cen, Räu­me und zeit­li­che Di­men­si­on
  2. Struk­tur — Auf­bau­or­ga­ni­sa­ti­on, Ab­lauf­or­ga­ni­sa­ti­on und psy­cho­lo­gi­scher Struk­tur­hun­ger
  3. Sinn und Zie­le
  4. Kul­tur — Men­schen, Ethik, Kom­mu­ni­ka­ti­on, psy­cho­lo­gi­scher Sti­mu­lus­hun­ger und Stro­ke­hun­ger, so­wie Ma­na­ge­ment by An­sät­ze
  5. Be­zie­hun­gen — Team­ent­wick­lung, per­sön­li­che Bin­dun­gen, Sta­ke­hol­der- und Kun­den­be­zie­hun­gen
  6. Per­sön­lich­keit — Er­fah­run­gen, In­tui­ti­on, Ich-Struk­tur, in­ne­res Team, per­sön­li­che Ho­me­ba­se

Per­spek­ti­ve – Res­sour­cen der Pro­jekt­füh­rung und Un­ter­neh­mens­füh­rung

Zu­sam­men­fas­sung – Res­sour­cen der Pro­jekt­füh­rung und Un­ter­neh­mens­füh­rung

Pro­jekt­ma­na­ge­r*in und Li­ne Ma­na­ge­r*in grei­fen für die Ver­rich­tung ih­rer Auf­ga­ben auf Res­sour­cen zu­rück. Die­se Per­spek­ti­ve und die wei­te­re Fa­cet­ten be­in­hal­ten per­so­nel­le und sach­li­che Res­sour­cen so­wie die zeit­li­chen und räum­li­chen Di­men­sio­nen. Auch die Ver­tei­lung der Res­sour­cen und an­de­re As­pek­te wie der Zu­griff wer­den an­ge­schnit­ten.

Per­so­nel­le Res­sour­cen der Pro­jekt­füh­rung und Un­ter­neh­mens­füh­rung

Mit­ar­bei­ten­de (= per­so­nel­le Res­sour­cen), meist aus ver­schie­de­nen Be­rei­chen der Or­ga­ni­sa­ti­on (Ma­trix­or­ga­ni­sa­ti­on), wer­den ei­nem zeit­lich be­grenz­ten Pro­jekt zu­ge­ord­net. Im un­güns­ti­gen Fall wer­den Mit­ar­bei­ten­de nur an­tei­lig, im bes­ten Fall kom­plett ei­nem Pro­jekt zu­ge­ord­net. In man­chen Fäl­len wer­den Mit­ar­bei­ten­de di­rekt für ein Pro­jekt an­ge­stellt (au­to­no­me Pro­jekt­or­ga­ni­sa­ti­on), je­doch trifft die­se grund­sätz­li­che Ent­schei­dung meist ei­ne Li­ne Ma­na­ge­r*in und nicht die Pro­jekt­ma­na­ge­r*in. Zwangs­läu­fig ent­steht so ei­ne Kon­kur­renz­si­tua­ti­on zwi­schen dis­zi­pli­na­ri­schen Vor­ge­setz­t*in­nen aus der Li­ni­e und der Pro­jekt­füh­rung. Bei Pro­jekt­stel­len be­steht durch die Be­en­di­gung des Ar­beits­ver­hält­nis­ses spä­tes­tens zum Pro­jekt­en­de häu­fig eine Mo­ti­va­ti­ons­fal­le. Das Li­ni­en­ma­na­ge­ment kennt die sich da­raus er­ge­ben­den Span­nungs­fel­der im Pro­jekt oder Chan­ge i.d.R. nicht, da die Team­pha­se Ad­jour­ning (Auf­lö­sungs­pha­se) nach Bru­ce Tuck­mann sel­ten bei Rou­ti­ne- / Li­ni­en­auf­ga­ben auf­tritt bzw. in den Pro­jek­ten zur Be­en­di­gung ei­nes Pro­dukt­le­bens­zy­klus an­ge­sie­delt wird. Aus­nah­me, die Li­ne Ma­na­ge­r*in agiert über ei­ne Stabs­stel­le. Ich sage da­her ger­ne:

„Pro­jekt­füh­run­gen müs­sen die bes­se­ren Füh­rungs­kräf­te sein, denn i.d.R. ste­hen ih­nen le­dig­lich die in­trin­si­sche Mo­ti­va­ti­on und die Be­zie­hungs­ebe­ne zur Ver­fü­gung.“
(Mi­cha­el Bo­ne)

Füh­rung in Pro­jek­ten ver­langt da­her ei­nen Fo­kus auf so­zia­le und emo­tio­na­le Kom­pe­ten­zen.

„Füh­rungs­kräf­te müs­sen ak­zep­tie­ren kön­nen, dass sie in ih­rer Grup­pe Per­so­nen ha­ben, die mehr wis­sen als sie selbst. Es ist für vie­le spe­zia­li­sier­te Mit­ar­bei­te­ [r*in­nen]. ein tra­gi­sches Er­eig­nis, dass sie Vor­ge­setz­t[*in­nen] ha­ben, [die] das Wis­sen von ges­tern und die Macht von heu­te [haben]. Man muss al­so auch Füh­rung durch die Ge­führ­ten in Fach­fra­gen zu­las­sen.“
Lutz von Ro­sen­stiel (Deut­scher Wirt­schafts-Psy­cho­lo­ge) (mehr Zi­ta­te zum Füh­ren)

In klei­ne­ren Pro­jek­ten kann Pro­jekt­füh­rung auch noch über An­er­ken­nung ih­rer be­son­de­ren Ex­per­ti­se füh­ren, wie bei ers­ten Un­ter­neh­mens­füh­rungs­ebe­nen, z.B. Team­lei­tung oder Grup­pen­lei­tung. Dies wird auch als fach­li­che oder la­te­ra­le Füh­rung be­zeich­net.

    Glau­ben Sie bspw., dass ich als Pro­jekt­lei­ter bei der Er­stel­lung ei­ner Ab­fall­be­hand­lungs­an­la­ge die Ex­per­ti­se zu den The­men Bau­grund, Sta­tik, Hal­len­bau, me­cha­ni­sche Se­pa­ra­ti­on, Lüf­tungs­tech­nik, Ex­plo­si­ons­schutz, ei­gen­si­che­re Strom­krei­se, Pro­gram­mie­rung von spei­cher­pro­gram­mier­ba­ren Steue­run­gen (SPS), Hy­gie­ne, zu­läs­si­ge Ar­beits­platz­kon­zen­tra­tio­nen, Kon­struk­ti­ons­zeich­nun­gen, Ver­trags­recht, … be­saß und die Ar­beits­er­geb­nis­se al­ler Mit­ar­bei­ten­den, Zu­lie­fe­rern und Lie­fe­ran­ten kon­trol­lie­ren konn­te?

Die Stan­dard­ant­wort der Teil­neh­me­r*in­nen in mei­nen Work­shops und Pro­jekt­ma­na­ge­ment­se­mi­na­ren lau­tet „Nein“. Den­noch tref­fe ich in der Pra­xis häu­fig auf Pro­jekt­ma­na­ge­r*in­nen, die sich als ei­er­le­gen­de Woll­milch­sau ver­ste­hen (sol­len) oder wo das Team die­se Er­war­tungs­hal­tung hat. Die­ses Phä­no­men tritt auch bei be­reichs­über­grei­fen­den Un­ter­neh­mens­füh­rungs­ebe­nen und dem TOP-Ma­na­ge­ment auf. Fach­li­che Kom­pe­tenz und Me­tho­den­kom­pe­tenz be­deu­tet für Pro­jekt­ma­na­ge­r*in­nen, Scrum-Mas­ter­*in­nen, Pro­duct Ow­ner­*in­nen al­so et­was an­de­res als für den Pro­gram­mie­rer oder die Zer­span­nungs­tech­ni­ke­rin im Pro­jekt­team.

Pro­jekt­füh­rung han­delt mit ih­ren Kom­pe­ten­zen, da­mit an­de­re tun kön­nen.

So­zia­le und emo­tio­na­le Kom­pe­ten­zen sind wich­tig für Per­so­nen aus bei­den Füh­rungs­sys­te­men. Ei­ne drit­te „wei­che“ Kom­pe­tenz ist die Sys­tem­kom­pe­tenz, die manch­mal auch als po­li­ti­sches Ge­schick, Ver­kaufs­ta­lent, Op­por­tu­nis­mus oder Macht­ge­spür be­zeich­net wird. Sprich man muss als Pro­jekt­füh­rung, Un­ter­neh­mens­füh­rung, Or­ga­ni­sa­ti­ons­füh­rung oder Ver­wal­tungs­füh­rung wis­sen, wie der La­den tickt, um et­was er­re­ichen zu kön­nen. Sta­ke­hol­der­ma­na­ge­ment (5. Per­spek­ti­ve) ist für die Pro­jekt­füh­rung wich­tig, da sie oft Pro­mo­ter / För­de­rer für das Pro­jekt oder den Chan­ge fin­den muss. Pro­jekt­füh­rung braucht Kon­tak­te zu Men­schen mit Know-how oder zu sol­chen, die wie­der­rum an­de­re ken­nen, die Know-how ha­ben. Die per­so­nel­le Res­sour­ce oder ei­gent­lich der Mensch in der Rol­le der Pro­jekt­füh­rung oder Un­ter­neh­mens­füh­rung ist mit sei­nen Kom­pe­ten­zen und sei­nem Mind­set der wich­tig­ste Er­folgs­fak­tor. In mei­nen er­folg­rei­chen und ge­lun­ge­nen Pro­jek­ten er­hielt ich von den Kun­den, Mit­ar­bei­ten­den oder der Un­ter­neh­mens­füh­rung Feed­backs, wie:

  • „Nach­dem Du von au­ßen als Pro­jekt­lei­ter vor mei­ne Na­se ge­setzt wur­dest, hast Du mich durch Dei­ne ein­la­den­de Art und Dei­ne Wert­schät­zung ge­gen­über mei­nen Über­le­gun­gen schnell für das Pro­jekt be­geis­tert.“
  • „Ich bin über­rascht, wie schnell Du Dir ein Netz von Kon­tak­ten in un­se­rer Ver­wal­tung auf­ge­baut hast, wel­che In­for­ma­tio­nen Du von Men­schen er­hältst und wie Du den Per­so­nal­rat ein­ge­bun­den hast.“
  • „Die Bon‘­sche Trep­pe gibt es im­mer noch.“

Die Bon‘­sche Trep­pe ist ein Con­trol­ling-Ex­cel-Pro­vi­so­ri­um ge­we­sen, in dem Da­ten aus ver­schie­de­nen Da­ten­ban­ken/-quel­len zu­sam­men­ge­führt und aus­ge­wer­tet wur­den. Die Da­tei wur­de für das Pro­jekt­con­trol­ling und den Aus­tausch mit dem über­ge­ord­ne­ten Con­trol­ling für die ge­sam­te Or­ga­ni­sa­ti­on be­nö­tigt. Die­ses Tool dien­te auch der zum En­de des Pro­jek­tes ge­grün­de­ten Ab­tei­lung für wei­te­re 8 Jah­re, bis die ge­setz­li­che Auf­ga­be aus­lief und die Ab­tei­lung auf­ge­löst wur­de. Nichts hält so­lan­ge, wie ein gu­tes Pro­vi­so­ri­um.

Mei­ne ur­sprüng­lich er­wor­be­nen Fach- und Me­tho­den­kom­pe­ten­zen als Di­plom­in­ge­ni­eur sind bei der Füh­rung von Pro­jek­ten, Chan­ge und Ver­än­de­rungs­pro­zes­sen, wie die Feed­backs zei­gen, kei­ne Er­folgs­fak­to­ren mehr. Die­ses Los­las­sen bzw. an­ders Ein­ord­nen von Kom­pe­ten­zen be­trifft die spä­ter vor­ge­stell­te Per­sön­lich­keits­ebe­ne bei Pro­jekt­füh­rung und Un­ter­neh­mens­füh­rung. Hier­bei ist Füh­rungs­kräf­te Coa­ch­ing un­ter­stüt­zend wirk­sam.

Sach­mit­tel / Sach­res­sour­cen, Räu­me der Pro­jekt­füh­rung und Li­ni­en­füh­rung

Ei­ne Li­ne Ma­na­ge­r*in e­rhält in den meis­ten Fäl­len die Räu­me, Bü­ros und Ar­beits­mit­tel für die ge­führ­ten Men­schen und kann über Bil­dungs­an­ge­bo­te oder Bo­ni ent­schei­den, eben­so über Ho­me­of­fic­e-Zei­ten und an­de­res. Li­ne Ma­na­ge­ment ver­fügt so­mit über ex­trin­si­sche Mo­ti­va­ti­ons­fak­to­ren ge­gen­über den ge­führ­ten Men­schen. Sie ver­fügt auch über er­for­der­li­che La­bor­ein­rich­tun­gen, La­ger oder an­de­re tech­ni­sche Aus­stat­tun­gen und Ma­schi­nen.

„Ma­na­ge­ment by Scien­ce Fic­ti­on: Pro­jekt- und Li­ni­en­or­ga­ni­sa­ti­on funk­tio­nie­ren kon­flikt­frei. Pro­jekt­lei­te­r*in hat al­le er­for­der­li­chen Ka­pa­zi­tä­ten und Be­fug­nis­se. Der Lenk­ungs­aus­schuss und der Vor­stand ver­ste­hen, was ih­nen be­richtet wird.“ (un­be­kannt) (mehr Zi­ta­te zum Pro­jekt­ma­na­ge­ment)

Ei­ne Pro­jekt­füh­rung schafft teil­wei­se Sach­mit­tel im Rah­men des Pro­jek­tes an. Spä­tes­tens zum En­de des Pro­jek­tes wer­den die­se an den Kun­den oder die ent­spre­chen­de Un­ter­neh­mens­füh­rung über­ge­ben. Über In­ven­tar oder An­la­ge­ver­mö­gen kön­nen Pro­jekt­ma­na­ge­r*in­nen meist nicht ver­fü­gen, da die­ses in den Mut­ter­or­ga­ni­sa­tio­nen ver­bleibt. Pro­jekt­büros wer­den der Pro­jekt­füh­rung zu­ge­ord­net oder von der Mut­ter­or­ga­ni­sa­ti­on an­ge­mie­tet. Aus­nah­men gibt es, wenn für das Pro­jekt ei­ne ei­ge­ne, rechts­fä­hi­ge Ge­sell­schaft ge­grün­det wird, wie z.B. bei Start-Ups, Joint Ven­tu­res oder Ar­beits­ge­mein­schaf­ten.

Die Aus­nah­me bei den Sach­mit­teln bil­det das Pro­jekt­bud­get, über wel­ches die Pro­jekt­ma­na­ge­r*in­nen ver­fü­gen und für das sie sich dann auch ver­ant­wor­ten dür­fen. Leider wird das Pro­jekt­bud­get sehr un­ter­schied­lich ver­stan­den und um­fasst zu­min­dest ein­heit­lich die Ba­sis­kos­ten. Die Ba­sis­kos­ten um­fas­sen al­le für das Pro­jekt ent­ste­hen­den Kos­ten aus den Res­sour­cen­nut­zun­gen, egal ob in­tern oder ex­tern. Bud­get­be­stand­tei­le wie Puf­fer, Kon­tin­genz­re­ser­ven (known un­knowns), Ma­na­ge­ment­re­ser­ven (un­known un­knowns), Wag­nis und Ge­winn blei­ben hin­ge­gen ganz oder teil­wei­se in der Mut­ter­or­ga­ni­sa­ti­on und so­mit bei der Un­ter­neh­mens­füh­rung.

Or­ga­ni­sa­ti­ons­ent­wicklung kann die Rol­len­ge­stal­tung zwi­schen Pro­jekt­füh­rung und Li­ni­en­ma­na­ge­ment un­ter­stüt­zen oder zum Auf­bau ei­nes Pro­ject Ma­na­ge­ment Of­fi­ces (PMO) füh­ren, wel­ches Stan­dards, Hil­fen, Tem­pla­tes für das Pro­jekt­ma­na­ge­ment in der Mut­ter­or­ga­ni­sa­ti­on er­stellt.

Zeit­li­che Di­men­si­on der Pro­jekt­füh­rung und Un­ter­neh­mens­füh­rung

„Ei­ni­ge we­ni­ge Pro­jek­te wer­den – en­tge­gen der „pro­ject ma­na­ge­ment best prac­ti­ce“ – „in time“ fer­tig­ge­stellt.“
(un­be­kannt)

Pro­jekt­füh­rung und Un­ter­neh­mens­füh­rung ken­nen den As­pekt Zeit. Un­ter­neh­mens­füh­rung sieht hier Ta­ges­leis­tun­gen wie Stück­zahl pro Tag oder an­de­re KPIs, was in klas­sisch or­ga­ni­sier­ten Pro­jek­ten sel­te­ner der we­sent­li­che As­pekt ist. Der End­ter­min und der Start des Ser­vi­ce oder des Pro­duk­tes als wich­ti­ge Mei­len­stei­ne ste­hen für die Pro­jekt­ma­na­ge­r*in­nen, Scrum-Mas­ter­*in­nen, Pro­duct Ow­ner­*in­nen oft im Fo­kus, was auch als KPIs de­fi­niert wer­den könn­te. Im agi­len Pro­jekt­ma­na­ge­ment wird z.B. beim Scrum-Board die Ve­lo­ci­ty ge­mes­sen, al­so die Ge­schwin­dig­keit, mit der die noch zu er­brin­gen­de Ar­beit ab­nimmt. Die Sicht­wei­sen von Or­ga­ni­sa­ti­ons­füh­rung und Pro­jekt­füh­rung lie­gen bei dies­em De­tail im Scrum-An­satz nä­her bei­sam­men (mehr im Se­mi­nar hy­bri­des Pro­jekt­ma­na­ge­ment). Agi­les Pro­jekt­ma­na­ge­ment oder OKR-Me­tho­de sind eben­falls Teil von Se­mi­na­ren. Der Ent­wick­lungs­pfad „Pro­jek­te er­folg­reich ma­na­gen“ ist ein on­li­ne Ein­zel­coa­ching mit 7 Mo­du­len, wel­ches klas­si­sches, hy­bri­des und agi­les Pro­jekt­ma­na­ge­ment ein­schließ­lich OKR-Me­tho­de um­fasst. Pro­jekt­füh­rung er­lebt die zeit­li­che Di­men­si­on stär­ker als Druck von au­ßen durch Kun­den und Markt. Zum Druck von au­ßen ge­hört aus Pro­jekt­sicht auch die Un­ter­neh­mens­füh­rung aus der Mut­ter­or­ga­ni­sa­ti­on. Als Pro­jekt­füh­rung fühlt man sich oft an den Spruch er­in­nert:

„Vie­le Sa­chen ent­ste­hen unter Druck: Öl, Dia­man­ten, …“
(Oli­ver Bier­hoff)

Pro­jekt­füh­rung ist au­ßer­dem Fü­hren auf Zeit, denn das Pro­jekt und da­mit auch das Team sind von zeit­lich be­grenz­ter Dau­er. Gleich­wohl bleibt der Pro­jekt­lei­tung oft der Sta­tus über das Pro­jekt­en­de hi­naus er­hal­ten. Wenn der Sta­tus der Pro­jekt­füh­rung An­se­hen in der Mut­ter­or­ga­ni­sa­ti­on ge­nießt, kann er wie die Un­ter­neh­mens­füh­rung auch über An­se­hen füh­ren. Oft ge­nug führt es zu Span­nun­gen, wenn die Top-Pro­jekt­lei­tun­gen einer Pool­lei­tung aus der Un­ter­neh­mens­füh­rung zu­ge­ord­net sind, die we­ni­ger ver­dient als die Pro­jekt­lei­tung. Kar­rie­re­mo­del­le sind da­her durch­aus auch As­pek­te der zeit­li­chen Di­men­si­on für die Ent­wick­lung der Men­schen auf den bei­den We­gen.

Per­spek­ti­ve – Struk­tu­ren im Pro­jekt­ma­na­ge­ment und Li­ne Ma­na­ge­ment

Zu­sam­men­fas­sung – Struk­tu­ren der Pro­jekt­füh­rung und Or­ga­ni­sa­ti­ons­füh­rung

Die Mut­ter­or­ga­ni­sa­ti­on gibt Pro­jekt­füh­rung und Li­ne Ma­na­ge­ment je­weils ei­ne ei­ge­ne Struk­tur vor. Die­se ober­fläch­li­che Struk­tur be­steht aus ver­schie­de­nen Ele­men­ten der Auf­bau­or­ga­ni­sa­ti­on und der Ab­lauf­or­ga­ni­sa­ti­on. Auf den ers­ten Blick gibt es hier die meis­ten Kon­flikt­po­ten­tia­le, was aus mei­ner Sicht da­ran liegt, dass die wei­te­ren Per­spek­ti­ven auf die Tie­fen­struk­tur oder den psy­cho­lo­gi­schen Struk­tur­hun­ger au­ßer Acht ge­las­sen wer­den.

Auf­bau­or­ga­ni­sa­ti­on im Pro­jekt­ma­na­ge­ment und Li­ni­en­ma­na­ge­ment

Je­de Li­ne Ma­na­ge­r*in ist über das Or­ga­ni­gramm in die Hie­rar­chie ein­ge­bun­den und je­der kennt die un­ter­schied­li­chen Ebe­nen der Un­ter­neh­mens­füh­rung, Or­ga­ni­sa­ti­ons­füh­rung oder Ver­wal­tungs­füh­rung von Team­lei­tung und Grup­pen­lei­tung bis zur Ge­schäfts­füh­rung oder zum Vor­stand oder Prä­si­di­um. Schon die mög­li­chen Stel­len­be­zeich­nun­gen wie Pro­jekt­ma­na­ge­r*in, Pro­jekt­lei­ter­*in, Pro­jekt­ko­or­di­na­tor­*in, Pro­jekt­con­trol­ler­*in, Scrum-Mas­ter­*in­nen, Pro­duct Ow­ner­*in ver­an­schau­li­chen die grö­ße­re Viel­falt, die um Pro­gramm Ma­na­ge­r*in und Port­fo­lio­ma­na­ge­r*in er­gänzt wer­den kann. Zu­sät­ze wie Ju­ni­or, Se­ni­or, tech­ni­sche*r, kauf­män­ni­sche*r oder Teil­pro­jekt­lei­ter­*in oder A-Le­vel – D-Le­vel ste­hen für Hie­rar­chie­ebe­nen, Kar­rie­re­stu­fen, Kom­pe­tenz­pro­fi­le, Zer­ti­fi­ka­te oder Auf­ga­ben­ver­tei­lun­gen. Es lohnt sich da­her, sich Rol­len­klar­heit zu ver­schaf­fen, be­vor man als Pro­jekt­füh­rung ein­fach los­legt. Ei­ne Pro­jekt­füh­rung muss auch da­für sor­gen, dass das Pro­jekt auf ei­ner zur Pro­jekt­be­deu­tung pas­sen­den Ebe­ne auf­ge­han­gen wird. Ich for­mu­lie­re mal pro­vo­kant:

Pro­jek­te wer­den ab­ge­han­gen.

Die Pro­jekt­füh­rung ver­fügt i.d.R. über kei­ne bis we­ni­ge Res­sour­cen und ver­kör­pert mit dem Pro­jekt kei­ne ei­ge­ne Rechts­form. Un­ter­neh­mens­füh­rung hin­ge­gen kann als Ge­schäfts­füh­rung so­gar ein Or­gan dar­stel­len oder hat mit ei­ge­nem Etat, Per­so­nal, Ge­bäu­den, etc. eine ganz an­de­re, meist mäch­ti­ge­re Po­si­ti­on als die Pro­jekt­füh­rung.

Ken­nen Sie bspw. ei­ne Pro­jekt­füh­rung mit Pro­ku­ra?

Nein, okay, ich ha­be es auch nur sel­ten er­lebt. Was ich häu­fi­ger er­le­be, ist ei­ne Pro­jekt­füh­rung, die ein hö­he­res Pro­jekt­bud­get ver­ant­wor­tet, als ih­re di­rek­te, dis­zi­pli­na­ri­sche Füh­rungs­kraft. Al­ler­dings darf die Pro­jekt­füh­rung i.d.R. nicht über das Bud­get ver­fü­gen. Die Ver­fü­gungs­be­fug­nis liegt ent­we­der bei ei­ner Ab­tei­lungs­lei­tung, Ge­schäfts­be­reichs­lei­tung und an­de­ren Ebe­nen der Un­ter­neh­mens­füh­rung oder bei ei­nem Or­gan wie Steu­er­kreis, Pro­jekt­len­kungs­aus­schuss und dgl. Zwi­schen Ver­ant­wor­tung und Er­laub­nis ent­steht so­mit oft ei­ne gro­ße Kluft. Die­se Kluft er­leb­te ich auch als Be­triebs­lei­ter. Sie ist da­her nicht nur bei der Pro­jekt­füh­rung zu fin­den. Manch­mal wird die­se Kluft in Be­fra­gun­gen, In­ter­views oder Work­shops deut­lich und kön­nen im Rah­men des kon­ti­nu­ier­li­chen Ver­bes­se­rungs­pro­zes­ses (KVP) oder der Or­ga­ni­sa­ti­ons­ent­wick­lung von Pro­jekt­füh­rung und Or­ga­ni­sa­ti­ons­füh­rung auf­ge­grif­fen wer­den.

„Wer sei­ner Füh­rungs­rol­le ge­recht wer­den will, muss ge­nug Ver­nunft be­sit­zen, um die Auf­ga­ben den rich­ti­gen Leu­ten zu über­tra­gen, und ge­nü­gend Selbst­dis­zi­plin, um ih­nen nicht ins Hand­werk zu pfu­schen.“
(Theo­do­re Roose­velt, US-ame­ri­ka­ni­scher Po­li­ti­ker)

Pro­jekt­füh­rung er­lebt ein Aus­ein­an­der­fal­len von Ver­ant­wor­tung und Be­fug­nis, Rech­ten und Pflich­ten oder Er­laub­nis und Schutz aus der Mut­ter­or­ga­ni­sa­ti­on stär­ker, weil das de­mo­ti­vie­rend auf das gan­ze Team wirkt und die schwa­che Füh­rungs­po­si­ti­on da­durch wei­ter ge­schwächt wird. Auch wird ei­ne Pro­jekt­füh­rung oft de­mo­ti­viert, weil die Un­ter­neh­mens­füh­rung oder der Steu­er­kreis sagt, wie­so kommst du mit der Än­de­rung auf Basis ei­ner Pro­blem­lö­sung zu uns, es gibt doch ei­ne Lö­sung oder ähn­li­ches. Die Pro­jekt­füh­rung kann hier wäh­len und bspw. im Sin­ne der klas­si­schen, tra­dier­ten Durch­set­zungs­stär­ke und dgl. Füh­rungs­stär­ke zei­gen und ein­fach selbst ent­schei­den, auch wenn die of­fi­zi­el­len Be­fug­nis­se feh­len. Dies wird teil­wei­se still­schwei­gend ge­for­dert, um sich un­ter den Füh­rungs­kräf­ten zu be­wei­sen. An­der­seits rückt dies oft die Macht­pers­pek­ti­ve in den Vor­der­grund und das sprich­wört­li­che Hai­fisch­be­cken ist er­öff­net. Der trans­pa­ren­te Weg ist dar­zu­stel­len, dass es mit dem Pro­jekt­auf­trag oder ei­nem ähn­li­chen Tool ei­nen de­fi­nier­ten Pro­jekt­rah­men gibt und die Lö­sung ei­ne Än­de­rung des Pro­jekt­rah­mens (Ziele ↓) er­for­dert, über die die Pro­jekt­füh­rung nicht al­lei­ne ent­schei­den darf.

Die Ab­hän­gig­keit der Pro­jekt­füh­rung von der Un­ter­neh­mens­füh­rung wird ins­be­son­de­re bei der Or­ga­ni­sa­ti­on deut­lich. Der or­ga­ni­sa­to­ri­sche Pro­jekt­rah­men wie Pro­jekt­ma­na­ge­ment­sys­te­me, Com­pli­an­ce, Kom­mu­ni­ka­ti­ons­we­ge, … wird von der Or­ga­ni­sa­ti­ons­füh­rung be­stimmt. Li­ni­en­ma­na­ge­ment kennt die­se Ab­hän­gig­keit auch, al­ler­dings hat es auf­grund der län­ge­ren Aus­le­gung der Ro­lle mehr Teil­ha­be- und Ge­stal­tungs­mög­lich­kei­ten als die be­fris­te­te Pro­jekt­füh­rung. Ei­ne Pro­jekt­füh­rung kann hin­ge­gen meis­tens nur ei­ne Aus­nah­me von der Re­gel für die Task For­ce ver­ein­ba­ren und nur wenn es wirk­lich so rich­tig, rich­tig brennt. Struk­tur­ge­ben­de Rol­len­de­fi­ni­tio­nen und Pro­zess­land­schaf­ten sind für die Pro­jekt­füh­rung har­te Cons­traints / Rah­men­be­din­gun­gen aus der Mut­ter­or­ga­ni­sa­ti­on, so­fern es nicht In­halt des Pro­jek­tes ist, die­se an­zu­pas­sen.

Ab­lauf­or­ga­ni­sa­ti­on der Pro­jekt­füh­rung und Li­ni­en­füh­rung

Ei­n Li­ne Ma­na­ger sag­te in ei­nem Work­shop, die Struk­tur folgt im­mer dem Pro­zess. Die­se An­sicht ist vom Prin­zip her gut. Je­de Pro­jekt­füh­rung weiß je­doch, dass die Be­trach­tung von der Pro­zess­sei­te und der Ef­fi­zi­enz häu­fig an den Gren­zen der Struk­tur (z.B. Ab­tei­lungs­gren­ze) oder der Ef­fek­ti­vi­tät en­det. Sprich die Ent­schei­dung, wel­che Be­rei­che, was die­se Be­rei­che und teil­wei­se auch wie die­se Be­rei­che ein­zu­bin­den sind, steht als har­te Rah­men­be­din­gung fest. Als Pro­jekt­füh­rung wünscht man sich manch­mal nichts sehn­li­cher, als mit Ex­ter­nen zu­sam­men­zu­ar­bei­ten, weil die­se deut­lich fle­xib­ler sind.

„Nicht weil es schwer ist, wa­gen wir es nicht, son­dern weil wir es nicht wa­gen, ist es schwer.“ (Se­ne­ca, rö­mi­scher Phi­lo­soph)

Ich ha­be Pro­jek­te er­lebt, die funk­tio­nier­ten wun­der­bar mit ein­em schma­len Ord­ner vol­ler, ge­leb­ter Re­geln und Pro­zess­be­schrei­bun­gen. An­de­re Pro­jek­te hat­ten 80 brei­te Ordn­er mit ih­rem Pro­jekt- und Pro­zess­ma­na­ge­ment­hand­bü­chern ge­füllt und schei­ter­ten den­noch.

Der Tod des Pro­jek­tes ist der Recht­fer­ti­gungs­druck.

Vie­le Pro­zes­se die­nen da­zu, Angst und Un­si­cher­heit zu mi­ni­mie­ren oder Fin­ger­poin­ting zu ver­mei­den. Das ist in ei­nem kon­struk­ti­ven Maß sinn­voll, denn die Un­ter­neh­mens­füh­rung und die Mut­ter­or­ga­ni­sa­ti­on tra­gen schließ­lich die un­ter­neh­me­ri­schen Ri­si­ken des Pro­jek­tes. Sprich Ri­si­ko­ma­na­ge­ment und Con­trol­ling sind Pro­zes­se, an die Pro­jekt­füh­rung und Un­ter­neh­mens­füh­rung un­ter­schied­li­che An­sprü­che auf Ba­sis ih­rer je­wei­li­gen Steue­rungs­be­dürf­nis­se und Si­cher­heits­be­dürf­nis­se stel­len. Die Schnitt­stel­len er­ge­ben sich oft aus den Struk­tur­gren­zen der Mut­ter­or­ga­ni­sa­ti­on, was auch gilt, wenn die Pro­jekt­or­ga­ni­sa­ti­on agil ist. Die manch­mal an­zu­tref­fen­de Miss­trau­ens­kul­tur oder Wett­kampf­kul­tur führt in ei­ni­gen Fäl­len so weit, dass lie­ber ei­ne ex­ter­ne Pro­jekt­füh­rung oder ein ex­ter­nes Pro­jekt­con­trol­ling ein­ge­kauft wird, statt die Gren­zen zwi­schen den Ge­schäfts­be­rei­chen durch­läs­si­ger zu ma­chen.

„Kri­sen meis­tert man am bes­ten, in­dem man ih­nen zu­vor­kommt.“ (Whit­man Ros­tow, US-ame­ri­ka­ni­scher Wirt­schafts­his­to­ri­ker)

Schwie­rig wird es, wenn das Pro­zess­kor­sett für die Pro­jekt­füh­rung oder Li­ne Ma­na­ge­ment zu eng oder zu ei­nem Selbst­zweck wird. Selbst in klas­si­schen und teil­wei­se sehr pro­zess­ori­en­tier­ten Sicht­wei­sen ist der Grund­satz ent­hal­ten, die ein­ge­setz­ten Me­tho­den, Tools und Tech­ni­ken der Pro­jekt­grö­ße oder dem Er­fah­rungs­zu­wachs an­zu­pas­sen, al­ler­dings wird dies nicht im­mer in der Pra­xis be­her­zigt. In ei­ner agi­len Trans­for­ma­ti­on bei der ich die Be­reichs­lei­tung und Ab­tei­lungs­lei­tun­gen mit Füh­rungs­kräf­te Coa­ch­ing un­ter­stütz­te, wur­den die in­ter­nen agi­len Coa­ches durch Ex­ter­ne er­setzt, weil die In­ter­nen zu stark an ei­nem Best-Prac­ti­ce-Mo­dell fest­hiel­ten, was die wei­te­re Ent­wick­lung hemm­te.

Die­ser An­satz des „Tai­lo­ring“ (Kon­fek­tio­nie­ren / Maß­schnei­derns) ist bis heu­te zu kurz ge­kom­men,

wes­we­gen die agi­len Pro­jekt­ma­na­ge­ment­an­sät­ze mit lea­nen, schlan­ken Pro­zess­land­schaf­ten für Pro­jekt­füh­run­gen re­le­van­ter wer­den (vgl. Was­ser­fall – agi­les Pro­jekt­ma­na­ge­ment – 5 In­seln der Agi­li­tät). Lean Ma­na­ge­ment kennt die Un­ter­neh­mens­füh­rung schon seit Jah­ren, was bspw. bis zu di­gi­ta­len Kan­ban-Kar­ten geht. Pro­jekt­füh­rung und Un­ter­neh­mens­füh­rung wis­sen bei­de, dass die­se an­de­ren, „mo­der­nen“ Ma­na­ge­ment­an­sät­ze nicht nur rei­ne Ma­na­ge­ment­me­tho­den und Ma­na­ge­ment­tech­ni­ken um­fas­sen, son­dern mit agi­len Wer­ten, agi­len Prin­zi­pi­en auch in die Kul­tur ein­flie­ßen und zu ei­nem agi­len Mind­set füh­ren.

Psy­cho­lo­gi­sche Hun­ger­ar­ten – Struk­tur­hun­ger – 7S-Mo­dell in der Or­ga­ni­sa­ti­ons­füh­rung

Struk­tur ist los­ge­löst von die­ser Per­spek­ti­ve auch ein psy­cho­lo­gi­scher Hun­ger aus der agi­len, sys­te­mi­schen nach­hal­ti­gen Trans­ak­ti­ons­ana­ly­se. Sprich es steckt ein Grund­be­dürf­nis nach Stru­ktur wie beim bio­lo­gi­schen Hun­ger nach Nah­rung in uns Men­schen. Struk­tur­hun­ger steht für das Be­dürf­nis und an­de­rer­seits für das Be­stre­ben von Men­schen ih­re Zeit und Um­welt zu struk­tu­rie­ren.

Zeit­ma­na­ge­ment und Selbst­ma­na­ge­ment un­ter­stüt­zen Men­schen, ih­re ei­ge­ne Be­dürf­nis­la­ge zu er­ken­nen und die­se Be­dürf­nis­se von der Au­ßen­welt un­ab­hän­gi­ger zu stil­len. Die Men­schen, die die­ses er­rei­chen wol­len, wol­len sich ho­ri­zon­tal und vor al­len Din­gen auch ver­ti­kal wei­ter­ent­wi­ckeln, rei­fen oder im Sin­ne der Trans­ak­ti­ons­ana­ly­se ih­re Au­to­no­mie stär­ken. Bu­si­ness Coa­ch­ing un­ter­stützt bei die­sem Ent­wick­lungs­pro­zess und gleich­zei­tig wird Coa­ch­ing zu ei­ner Füh­rung­sauf­ga­be. Die psy­cho­lo­gi­schen Hun­ger­ar­ten und die Coa­ch­ing­kom­pe­ten­zen sind da­her für Pro­jekt­füh­rung und Un­ter­neh­mens­füh­rung re­le­vant, denn der Füh­rungs­hun­ger von ge­führ­ten Men­schen lei­tet sich aus dem Struk­tur­hun­ger ab.

„Ein Pro­dukt des Struk­tur­hun­gers ist der „Füh­rungs­hun­ger“, der sich rasch und im­mer dann ein­stellt, wenn der Grup­pen­füh­rer sich wei­gert, ein fest um­ris­se­nes Pro­gramm be­kannt­zu­ge­ben, oder wenn er auf ei­nem Tref­fen nicht an­we­send ist und kein an­ge­mes­se­ner Er­satz für ihn ge­fun­den wer­den kann.“
(Eric Ber­ne, Struk­tur und Dy­na­mik von Grup­pen und Or­ga­ni­sa­tio­nen, S. 236) (mehr unter „Res­pekt“ – ein agi­ler Wert für das Mit­ein­an­der auf Au­gen­hö­he)

Er­folg­rei­che Pro­jekt­ma­na­ge­r*in­nen und Li­ne Ma­na­ge­r*in­nen, die bis­her be­kann­te Struk­tu­ren durch die Agi­li­tät oder New Work ab­lö­sen möch­ten, sind sich die­ser tief­grei­fen­den Ver­än­de­rungs­ebe­ne be­wusst. Sie in­te­grie­ren da­her eine agi­le Hal­tung und passen ihr Füh­rungs­han­deln und Füh­rungs­ver­hal­ten an.

Per­spek­ti­ve – Zie­le und Sinn der Pro­jekt­füh­rung,  Un­ter­neh­mens­füh­rung, Or­ga­ni­sa­ti­ons­füh­rung und Ver­wal­tungs­füh­rung

Zu­sam­men­fas­sung – Zie­le und Sinn der Pro­jekt­füh­rung und Un­ter­neh­mens­füh­rung

Zie­le gibt es in un­ter­schied­li­chen De­tai­lie­rungs­gra­den von den gro­ben Rich­tungs­zie­len in der Vi­si­on bis zu den Hand­lungs­zie­len und de­ren Um­set­zungs­zie­len. Zie­le die­nen der Ori­en­tie­rung und dem Con­trol­ling. Der Sinn ist wich­tig für die (Ei­gen-)Mo­ti­va­ti­on und die Au­ßen­wir­kung. Sinn um­fasst ne­ben Zweck und Nut­zen auch die Mis­si­on und be­rührt so­mit die Ethik und an­de­re kul­tu­rel­le As­pek­te, so­wie die per­sön­li­chen Ein­stel­lun­gen von Pro­jekt­füh­rung und Un­ter­neh­mens­füh­rung. Sinn schließt ei­ner­seits Vi­sio­nen und Zie­le ein und sorgt an­de­rer­seits für Ori­en­tie­rung, wenn Vi­sio­nen und kon­kre­te­re Zie­le noch un­be­kannt sind.

Zie­le der Pro­jekt­füh­rung und Un­ter­neh­mens­füh­rung

„Wer Vi­sio­nen hat, soll­te zum Arzt ge­hen.“ (Hel­mut Schmidt 🌐, Bun­des­kanz­ler a.D.)

Die­ses ver­nich­ten­de Zi­tat hat je­de Pro­jekt­füh­rung be­stimmt schon zu hö­ren be­kom­men. Ich ha­be längst auf­ge­hört, zu zäh­len. Das Schlim­me ist, dass die­ses Zi­tat häu­fig zu ei­nem Mot­to wird, nach dem sich al­le rich­ten. Mo­ving Tar­gets ist ein an­de­res Zau­ber­wort für den ak­tu­el­len Wan­del, der teil­wei­se mit Agi­li­tät, New Work oder der Di­gi­ta­li­sie­rung ver­wech­selt wird.

„Ver­wechs­le nie­mals Be­we­gung mit Hand­lung.“ (Ben­ja­min Frank­lin 🌐, Grün­der­vater der USA)

Ich fin­de es da­her nicht ver­wun­der­lich, dass man­che Men­schen die Wör­ter „agil“, „Vi­si­on“ oder „New Work“ schon als Reiz­wör­ter auf­fas­sen. „Agil“ steht bei die­ser Auf­fas­sung für Feh­ler in der Pro­jekt­füh­rung oder im Li­ni­en­ma­na­ge­ment ein­schließ­lich TOP-Ma­na­ge­ment in punk­to Prio­ri­tä­ten und Kon­ti­nui­tät, so­wie Au­then­ti­zi­tät und Ver­bind­lich­keit.

Wie häu­fig feh­len der Pro­jekt­lei­tung Pro­jekt­zie­le für das ak­tu­el­le Pro­jekt und die Pro­jekt­lauf­zeit?

Ver­brei­te­te Fe­hler bei der Pro­jekt­ziel­set­zung sind Zie­le, die erst nach dem Pro­jekt­en­de ein­tre­ten oder ge­mes­sen wer­den kön­nen. Dies sind meist Wir­kun­gen (Out­come) ei­nes Pro­jekt­out­puts oder ope­ra­ti­ve Zie­le für die Zeit nach dem „Go Live“, ein Bei­spiel:

    Zwei Jah­re nach An­lauf der Pro­duk­ti­ons­li­nie sind die Stück­kos­ten bei x € oder die Kun­den­zu­frie­den­heit soll bin­nen 5 Jah­ren steigen. Das Pro­jekt en­det je­doch 4 Mo­na­te nach dem An­lauf der Pro­duk­ti­on (Ramp-up-Phase).

Für wen gel­ten die­se Zie­le?

Das sind Zie­le des (ope­ra­ti­ven) Li­ni­en­ma­na­ge­ments. Die Pro­jekt­füh­rung kann die­se ope­ra­ti­ven Zie­le i.d.R. nicht zur Steue­rung ver­wen­den, da die Pro­jek­te meist be­en­det sind, be­vor mess­ba­re Da­ten für ei­nen Ver­gleich vor­lie­gen. Der Pro­jekt­füh­rung bleibt in sol­chen Fäl­len nur üb­rig, die­se Zie­le z.B. nach ei­ner mit dem (in­ter­nen) Kun­den ab­ge­stimm­ten Wirt­schaft­lich­keits­be­rech­nung oder an­de­ren Prog­no­se­me­tho­den „nach­zu­wei­sen“, sprich mit theo­re­ti­schen Kon­struk­ten. Die wei­te­re Ziel­ver­fol­gung nach Pro­jekt­en­de liegt dann bei den Li­ne Ma­na­ge­r*in­nen. In­ner­halb von Pro­jek­ten ist es da­her oft schwer, sich an der Wir­kung (Out­come) des Pro­jekt­out­puts zu ori­en­tie­ren, da hier­zu nur An­nah­men ge­trof­fen wer­den kön­nen. Es blei­ben auch An­nah­men (Prog­no­sen), wenn die­se mit be­son­ders viel Auf­wand über Si­mu­la­tio­nen, Sze­na­rio­ana­ly­sen und ähn­li­chem „ab­ge­si­chert“ wer­den. Pro­jekt­ma­na­ge­ment hat da­her häu­fig ein­en stär­ke­ren Fo­kus auf kon­kre­te Hand­lungs­zie­le als auf Vi­sio­nen oder Rich­tungs­zie­le.

„Prog­no­sen sind schwie­rig, be­son­ders wenn sie die Zu­kunft be­tref­fen.“ (ge­flü­gel­tes Wort)

Lax aus­ge­drückt be­deu­tet das: Ei­ne Pro­jekt­lei­tung kon­trol­liert bes­ser nicht am Aus­puff, ob der Tank noch voll ist. Die tech­nisch oder prak­tisch ori­en­tier­ten Men­schen sa­gen wahr­schein­lich, die Re­gel­ket­te ist zu lang und nicht ein­ein­deu­tig, da zu vie­le an­de­re Pa­ra­me­ter hi­nein­spie­len. Es könn­te z.B. ein­fach sein, dass der Zünd­schlüs­sel ab­ge­zo­gen wur­de. Die Pro­jekt­füh­rung braucht SMARTe Zielwerte, die in­ner­halb der Be­richts- und Con­trol­ling­zyk­len neue Da­ten lie­fern, um den Soll-Ist-Ver­gleich vor­neh­men zu kön­nen und um neue Steue­rungs­im­pul­se für sich oder das Pro­jekt­team zu er­hal­ten. Hier taucht ein wich­ti­ger Un­ter­schied zwi­schen agi­ler und klas­si­scher Pro­jekt­füh­rung auf, denn im agi­len Sin­ne, ist Pro­jekt­füh­rung eine die­nen­de Füh­rung und ein Con­trol­ling-Tool wie ein Burn­down-Chart, dient dem Team, sich selbst zu re­gu­lie­ren. Die Pro­jekt­ma­na­ge­r*in oder Scrum-Mas­te­r*in mo­de­rie­ren den Be­ra­tungs­pro­zess so­wie den da­rauf auf­bau­en­den Steue­rungs­ent­schei­dungs­pro­zess. Au­ßer­dem pfle­gen sie ggf. das Tool, so­fern die­se Auf­ga­be nicht durch die an­de­ren Team­mit­glie­der wahr­ge­nom­men wird.

Viel­fach ist es för­der­lich, der Un­ter­neh­mens­füh­rung im Steu­er­kreis das Sam­meln neu­er Pers­pek­ti­ven und das Ge­win­nen von Ver­ständ­nis für die­se neu­en Rol­len­bil­der ge­mein­sam mit ei­nem Pro­jekt­coach zu er­mög­li­chen. Es ist von im­men­ser Be­deu­tung, dass Un­ter­neh­mens­füh­rung und Pro­jekt­füh­rung im Steu­er­kreis und auch auf an­de­ren Ebe­nen gut zu­sam­men­ar­bei­ten, ins­be­son­de­re beim Ver­fas­sen der Zie­le im Pro­jekt­auf­trag z.B. im Rah­men ei­nes mo­de­rier­ten Work­shops. Die ge­re­gel­te Zu­sam­men­ar­beit, die bspw. in Pro­zess­an­wei­sun­gen und Rol­len­be­schrei­bun­gen zu fin­den ist, ist ei­ne wich­ti­ge Rah­men­be­din­gung aus der Ab­lauf­or­ga­ni­sa­ti­on für das je­wei­li­ge Pro­jekt. Rah­men­be­din­gun­gen sind har­te Gren­zen ein­es Pro­jekts und sind so­mit auch Zie­le, da sie ein­ge­hal­ten oder für das Pro­jekt an­ge­passt wer­den müs­sen. In der Li­nie, ins­be­son­de­re in der Pro­duk­ti­on, ar­bei­tet man i.d.R. stren­ger nach Pro­zess­ab­läu­fen, die oft we­nig Frei­heits­gra­de ha­ben. Qua­li­tät und Ef­fi­zi­enz sind wich­ti­ge Steue­rungs­grö­ßen und so­mit Zie­le. Das Li­ne Ma­na­ge­ment kennt so­mit auch Rah­men­be­din­gun­gen, kann die­se je­doch häu­fig leich­ter an­pas­sen, da die Füh­rungs­rol­le dies er­laubt und im Sin­ne der kon­ti­nu­ier­li­chen Ver­bes­se­rung vor­sieht. Ne­ben die­sen Rah­men­be­din­gun­gen gibt es die An­nah­men, Prog­no­sen und auch Schät­zun­gen. Auch die­se Frak­ti­on ge­hört zu den Zie­len. Der Un­ter­schied ist, dass die­se Frak­ti­on wie Ar­beits­hy­po­the­sen zu be­trach­ten ist. Sprich sie können zu­tref­fend sein oder nicht. Ge­ra­de bei Kos­ten­zie­len und Zeit­zie­len ist es wich­tig zu klä­ren, was Schät­zung oder har­te Rah­men­be­din­gung ist. In Pro­jek­ten und im Chan­ge hilft hier ge­ra­de am oder schon vor dem An­fang die Klä­rung der Zie­le, der Pro­zess­ar­chi­tek­tur und der Pro­jekt­or­ga­ni­sa­ti­on. Das agi­le Coa­ch­ing deckt den agi­len, hy­bri­den Fo­kus ab und hilft z.B. agi­le Ar­beits­me­tho­den zu in­te­grie­ren.

Wich­tig ist es, sich vor Au­gen zu füh­ren, dass Pro­jekt­füh­rung stets Pro­jekt­zie­le im Fokus hat. Bei stra­te­gi­schen Pro­jek­ten und tief­grei­fen­den Chan­ge-Pro­zes­sen ist die Pro­jekt­füh­rung auch auf stra­te­gi­scher oder nor­ma­ti­ver Ziel­ebe­ne tä­tig. Li­ni­en­ma­na­ge­ment ver­folgt nur in der Dop­pel­funk­ti­on im Rah­men des Pro­jekt­ma­na­ge­ment­sys­tems Pro­jekt­zie­le und an­sons­ten je nach Hie­rar­chie­ebe­ne nor­ma­ti­ve, stra­te­gi­sche oder ope­ra­ti­ve Zie­le.

„Wenn Du ein Schiff bau­en willst, dann ru­fe nicht die Men­schen zu­sam­men, um Holz zu sam­meln, Auf­ga­ben zu ver­tei­len und die Ar­beit ein­zu­tei­len, son­dern leh­re sie die Sehn­sucht nach dem gro­ßen, wei­ten Meer.“ (An­toi­ne de Saint-Exu­pé­ry)

Sinn für Pro­jekt­füh­rung und Un­ter­neh­mens­füh­rung

Sinn ist ein schwie­ri­ges Wort, wird es doch oft mit Zweck, Zweck­mä­ßig­keit, Spi­ri­tua­li­tät oder Mys­tik gleich­ge­setzt. An­de­re wie Ge­rald Hü­ther se­hen den Sinn in der Po­ten­ti­al­ent­fal­tung, im Le­ben von Wer­ten und im Her­vor­ru­fen von Wir­kung wie bei den glück­li­chen Men­schen beim Ups­tals­boo­mer Weg im Film „Die Stil­le Re­vo­lu­ti­on“ oder im Buch „Cor­po­ra­te Hap­pi­ness“. Die sys­te­mi­sche Trans­ak­ti­ons­ana­ly­se legt na­he, dass der psy­cho­lo­gi­sche Hun­ger der Ge­führ­ten nach „Spirit“ in Be­zug auf Pro­jekt­füh­rung oder Un­ter­neh­mens­füh­rung oh­ne Sinn gar nicht be­frie­digt wer­den kann. Im 7S-Modell der psy­cho­lo­gi­schen Hun­ger­ar­ten ist so­gar ex­pli­zit der Sinn­hun­ger auf­ge­führt. Im Ar­ti­kel „Res­pekt“ – ein agi­ler Wert für das Mit­ein­an­der auf Au­gen­hö­he wird deut­lich, wa­rum Sinn für die jün­ge­ren Ge­ne­ra­tio­nen wich­ti­ger ist als für die äl­te­ren Ge­ne­ra­tio­nen.

„In dir muss bren­nen, was du in an­de­ren ent­zün­den willst!” (Au­gus­ti­nus)

Pro­jekt­füh­rung, Un­ter­neh­mens­füh­rung und Ver­wal­tungs­füh­rung sind aus psy­cho­lo­gi­scher Sicht gut be­ra­ten, selbst zu er­grün­den, wel­chen Sinn sie se­hen, da­mit sie die­sen Sinn nach au­ßen tra­gen kön­nen. „Nach au­ßen tra­gen“ be­deut­et hier, an­de­ren Men­schen den Sinn au­then­tisch vor­zu­le­ben und zu ver­kör­pern. An­de­re Men­schen kön­nen die Men­schen im Team, in der Ab­tei­lung, … sein und auch au­ßer­halb der Or­ga­ni­sa­ti­on oder des Un­ter­neh­mens an­ge­sie­delt sein. Lei­ten ist ei­ne wich­ti­ge Füh­rungs­funk­ti­on, und zwar sich selbst und an­de­ren ge­gen­über (vgl. Leiten-Führen-Managen-Modell). Wenn die Pro­jekt­füh­rung das Pro­jekt nur hat, weil es ihr zu­ge­wie­sen wur­de und sie es halt tun muss, so wird der Sinn in der Pflicht­er­fül­lung lie­gen.

Ach­tung Mo­ti­va­ti­ons­fal­le — bei ei­ner Pflicht­übung bringt die Kür nichts!

Ist die Pro­jekt­füh­rung hin­ge­gen be­geis­tert und sprüht vor Elan, wird sie dies auch nach au­ßen trag­en. Mit der Sinn­fra­ge kön­nen sich Pro­jekt­füh­rung, Un­ter­neh­mens­füh­rung, Or­ga­ni­sa­ti­ons­füh­rung oder Ver­wal­tungs­füh­rung der Mis­si­on der Mut­ter­or­ga­ni­sa­ti­on nä­hern und so­mit auf die Kul­tur­ebe­ne ge­lan­gen.

Im klas­si­schen All­tags­ge­schäft küm­mern sich Pro­jekt­füh­rung und Un­ter­neh­mens­füh­rung stär­ker um die ra­tio­na­len Sinn­as­pek­te, wie Zweck er­fül­len, Zweck­mä­ßig­keit si­cher­stel­len und Nut­zen stif­ten. Für die Pro­jekt­füh­rung be­deu­tet dies im We­sent­li­chen Sta­ke­hol­der­ma­na­ge­ment, um die Be­dürf­nis­se und An­for­de­run­gen aus Li­ni­en­ma­na­ge­ment, Ei­gen­tü­mer­kreis / Grün­der­kreis, Ge­schäfts­füh­rung, Ab­tei­lung, Pro­jekt­team, Kun­d*in­nen, Nut­zer­*in­nen, … ab­zu­fra­gen und un­ter Ab­wä­gung best­mög­li­che Hand­lungs­zie­le ab­zu­lei­ten und um­zu­set­zen.

Kom­mu­ni­ka­ti­on ist Teil der näch­sten Pers­pek­ti­ve. Neh­me al­so Kon­takt auf.

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Per­spek­ti­ve – Kul­tur der Pro­jekt­füh­rung, Un­ter­neh­mens­füh­rung, Or­ga­ni­sa­ti­ons­füh­rung und Ver­wal­tungs­füh­rung

Zu­sam­men­fas­sung – Kul­tur der Pro­jekt­füh­rung und im Li­ne Ma­na­ge­ment

Die Kul­tur wird in den drei Fa­cet­ten Men­schen, Ethik und Kom­mu­ni­ka­ti­on be­leuch­tet. Kom­mu­ni­ka­ti­on dient zum Stil­len der psy­cho­lo­gi­schen Sti­mu­lus­hun­ger und Stro­ke­hun­ger. Die Scrum­ethik, der Ups­tals­boo­mer Weg und Ma­na­ge­ment-by-An­sät­ze sind wei­te­re As­pek­te, um die Ver­än­de­rung in der Ein­stel­lung zur Kul­tur plas­ti­scher und pra­xis­nah er­fahr­bar zu ma­chen.

Men­schen und Men­schen­bild für Pro­jekt­füh­rung, Un­ter­neh­mens­füh­rung, Or­ga­ni­sa­ti­ons­füh­rung und Ver­wal­tungs­füh­rung

projektführung, unternehmensführung, organisationsführung, verwaltungsführung, managementberatung, #augenhöhe, führen auf augenhöhe, business coaching düsseldorf, führungsaufgaben, organisationsentwicklung, agilität, führungskräfte coaching, executive coaching, projektmanagement, reorganisation, entrepreneurship, agiles mindset, unternehmensberatung düsseldorf, unternehmensstrategie, unternehmensentwicklung, change management Beim The­ma Kul­tur ste­hen Men­schen im Vor­der­grund, da nur Men­schen Kul­tur­trä­ger sind. Viel­fach wird die­ser Zu­sam­men­hang zwi­schen Men­schen und Kul­tur ver­wech­selt oder nicht wahr­ge­nom­men. Für ei­ne Ex­cel-Ta­bel­le ist es bspw. ziem­lich gleich­gül­tig, ob sie von je­man­dem er­stellt und ge­pflegt wird, die Scrum-Mas­te­rin oder Ma­tri­ar­chin ist. Nur weil es ein Scrum-Board gibt, be­deu­tet dies nicht, dass die Team­mit­glie­der an­fang­en sich selbst zu steu­ern. Ein Scrum-Mas­ter, der die­ses Board als Füh­rungs­dienst­leis­tung für das au­to­no­me, selbst­or­ga­ni­sier­te Team sieht, und den­noch im Über­gang den er­for­der­li­chen Rah­men für das Team schafft, ist wich­ti­ger als das aus­ge­feil­tes­te Tool. Das Vor­han­den­sein von Pro­zess­an­wei­sung­en oder Füh­rungs­leit­bil­dern sagt noch nichts, da­rü­ber aus, ob und wie die­se ge­lebt wer­den.

„Kul­tur kann nicht ein­ge­kauft, ein­fach oben drauf­ge­setzt wer­den, son­dern durch­dringt al­le Vor­gän­ge in ei­ner Or­ga­ni­sa­ti­on. Kul­tur meint oft mehr den Um­gang mit dem WIE als mit dem WAS.“ (Bernd Schmid, Be­grün­der der sys­te­mi­schen Trans­ak­ti­ons­ana­ly­se (TA))

Pro­jekt­füh­rung, Un­ter­neh­mens­füh­rung, Or­ga­ni­sa­ti­ons­füh­rung und Ver­wal­tungs­füh­rung sind da­her als Men­schen ge­for­dert und dür­fen ihr Men­schen­bild wei­ter­ent­wi­ckeln. Die Scrum­ethik für agi­le, au­to­no­me Sy­ner­gie­teams be­in­hal­tet das Men­schen­bild, dass die Team­mit­glie­der die agi­len Wer­te und Säu­len der Scrum­ethik ver­kör­pern und le­ben. Gleich­zei­tig baut die Scrum­ethik auf dem Men­schen­bild auf, dass ge­gen­sei­ti­ger Res­pekt als ei­gen­ver­ant­wort­li­che In­di­vi­du­en die Grund­la­ge mensch­li­chen Zu­sam­men­seins bil­det. Dies ist ein Un­ter­schied zu dem klas­si­schen Füh­rungs­bild, in dem ein Hir­te sei­ne Scha­fe mit Stock und Hü­te­hun­den zu­sam­men­hält und sie zu den aus sei­ner Pers­pek­ti­ve schmack­haf­ten Wei­den lenkt.

„Um ei­ne Kul­tur zu schaf­fen, ge­nügt es nicht, mit dem Li­ne­al auf die Fin­ger zu klop­fen.“ (Al­bert Ca­mus, Fran­zö­si­scher Schrift­stel­ler und No­bel­preis­trä­ger) (mehr Zi­ta­te zum Füh­ren von Men­schen)

Ein an­ders Men­schen­bild wird deut­lich, wenn der Hir­te seine Hü­te­hun­de nur als not­wen­di­ges Übel oder La­kai­en an­sieht, die dem Hir­ten die Ar­beit be­quem ma­chen sol­len. Die Scha­fe ha­ben dann ein­zig den Zweck, den Hun­ger des Hir­ten zu stil­len und den Wohl­stand des Hir­ten zu sic­hern. Für Un­ter­neh­mens­füh­rung und Pro­jekt­füh­rung ist es wich­tig, den Stand­punkt zu Rei­fe und Au­to­no­mie in der Un­ter­neh­mens­kul­tur zu ken­nen. Au­ßer­dem ist für bei­de Füh­rungs­sys­te­me der An­spruch / die Er­war­tungs­hal­tung aus der Un­ter­neh­mens­kul­tur wich­tig, ob bspw. die Ent­wick­lung von Men­schen au­ßer­halb der fach­li­chen und me­tho­di­schen Kom­pe­ten­zen ge­wünscht ist. Die Pro­jekt­füh­rung ist häu­fig stär­ker mit die­sen The­men kon­fron­tiert, weil sie mit ih­rem Team durch die Ver­än­de­run­gen des Pro­jekts als ers­tes auf diese Kul­tur­ele­men­te in der Mut­ter­or­ga­ni­sa­ti­on ein­wirkt und so­mit auch Wi­der­stän­de und Ab­sto­ßungs­re­ak­tio­nen her­vor­ru­fen kann.

Ethik der Pro­jekt­füh­rung, Un­ter­neh­mens­füh­rung, Or­ga­ni­sa­ti­ons­füh­rung und Ver­wal­tungs­füh­rung

„Ein Bei­spiel zu ge­ben ist nicht die wich­tigs­te Art, wie man an­de­re be­ein­flusst. Es ist die ein­zi­ge.“ (Al­bert Schweit­zer, No­bel­preis­trä­ger)

Wie aus­schlag­ge­bend die Un­ter­schie­de in der Kultur sein kön­nen, zei­gen z.B. die rück­ab­ge­wi­ckel­ten Fu­sio­nen und Ko­ope­ra­tio­nen der Daim­ler AG mit der Chrys­ler Group, Mit­su­bi­shi Mo­tors oder der Hyun­dai Mo­tor Com­pa­ny.

„Wenn über das Grund­sätz­li­che kei­ne Ei­nig­keit be­steht, ist es sinn­los, mit­ein­an­der Plä­ne zu ma­chen.“ (Kon­fu­zi­us, chi­ne­si­scher Phi­lo­soph)

Ethik ba­siert auf ei­nem Wer­te­ka­non und ei­nem ge­mein­sa­men Ver­ständ­nis der Wer­te und dem Han­deln da­nach. Kul­tur um­fasst die Ethik auf Ba­sis des Exis­tenz­grun­des aus der Grün­dung. Die Scrum­ethik ba­siert auf den Wer­ten Selbst­ver­pflich­tung, Mut, Fo­kus, Of­fen­heit und Res­pekt. Sol­che Wort­hül­sen wer­den von Men­schen mit Le­ben, Bil­dern und Ge­schich­ten ge­füllt. Durch die Füh­rungs­rol­le fällt Pro­jekt­füh­rung, Un­ter­neh­mens­füh­rung, Or­ga­ni­sa­ti­ons­füh­rung und Ver­wal­tungs­füh­rung die Auf­ga­be zu, die bild­li­che Klam­mer oder der Kle­ber zu sein. Das Bild von Klam­mer und Kle­ber kann auch mit Zwang, Star­re und In­fle­xi­bi­li­tät ver­bun­den sein. Viel­leicht passt der Post-it-Kle­ber bes­ser, denn er lässt sich lö­sen und wie­der ver­bin­den. Das Fül­len der Wer­te und Wor­te ist, wie die­ses Bei­spiel zeigt, ab­hän­gig von der As­so­zia­ti­on, von der Au­to­no­mie­stu­fe oder vom Rei­fe­grad der Men­schen. Die Au­to­no­mie­stu­fen aus der Trans­ak­ti­ons­ana­ly­se 3.0 ge­hen von der psy­cho­lo­gi­schen Ent­wick­lung ei­nes Men­schen aus, der sich als Ba­by lang­sam von der Mut­ter löst, spä­ter un­ab­hän­gig von der Fa­mi­lie wird und ggf. auch die Wer­te und Tra­di­tio­nen oder den Gla­uben der Fa­mi­lie in Fra­ge stellt. Da­ne­ben lernt der Mensch in ei­ner ge­sun­den Ent­wick­lung auch we­chsel­sei­ti­ge (Un-)Ab­hän­gig­kei­ten ken­nen, die letz­ten En­des zur Fä­hig­keit füh­ren, Men­schen und sich selbst in ver­schie­de­nen Rol­len zu se­hen und auf Au­gen­höhe zu be­gegn­en (s. hier­zu Se­mi­nar Pro­jekt­lei­tung – Pro­jekt­füh­rung auf Au­gen­hö­he oder als Adap­ti­on für Ih­re Un­ter­neh­mens­füh­rung,  Ver­wal­tungs­füh­rung oder la­te­ra­le Füh­rung).

„Feh­len­de Au­gen­hö­he führt zu Burn­out“ wie Frau Dr. med. Mir­ri­am Prieß bei You­Tu­be (↓) zeigt und bie­tet da­mit ei­ne wei­te­re Pers­pek­ti­ve an. Tho­mas Bin­der be­schreibt die­sen Ent­wick­lungs­pro­zess in sei­nem Artikel 🌐 „Wie gut ver­ste­hen Be­ra­ter ih­re Kun­den? Ich-Ent­wick­lung – ein ver­ges­se­ner Fak­tor in der Be­ra­tung“, was sich auch auf die füh­ren­den und ge­führ­ten Men­schen in die­sem Kon­text über­tra­gen lässt. Diese As­pek­te kön­nen Pro­jekt­füh­rung und Un­ter­neh­mens­füh­rung im Ar­ti­kel „Füh­ren auf Au­gen­hö­he“ auf die Füh­rungs­rol­le an­ge­passt wie­der­fin­den oder im Ar­ti­kelKon­sens ein Tool zur Ent­schei­dungs­fin­dung und Kon­flikt­lö­sung“ in Be­zug zu Füh­rungs­auf­ga­ben.

„Wer­te kann man nicht leh­ren, son­dern nur vor­le­ben.“ (Vikvtor Frankl, ös­ter­rei­chi­scher Psy­chia­ter und Au­tor)

Bei der Ups­tals­boom Ho­tel + Frei­zeit GmbH & Co. KG star­te­te die Un­ter­neh­mens­füh­rung mit den vier Leit­sät­zen in die Trans­for­ma­ti­on der Un­ter­neh­mens­kul­tur:

  1. Nur wer sich selbst füh­ren kann, kann an­de­re füh­ren.
  2. Füh­rung ist ei­ne Dienst­leis­tung.
  3. Po­ten­ti­al­ent­fal­tung statt Res­sour­cen­aus­nut­zung.
  4. Wert­schöp­fung durch Wert­schät­zung.

Die­se Leit­sät­ze wur­den kom­mu­ni­ziert und schim­mer­ten im Han­deln an im­mer mehr Stel­len durch und wur­den da­mit für al­le Mit­ar­bei­ten­den spür­bar. Hier konn­ten die Men­schen die Er­fah­rung ma­chen, dass die Leit­sät­ze ge­lebt wur­den. In der Me­tho­de Story Tel­ling nennt man dies Story Do­ing. Im Sin­ne der Ent­wick­lungs­psy­cho­lo­gie be­deu­tet dies, Er­fah­ren schafft bzw. ver­än­dert Hal­tung. Hal­tung wird im Han­deln sicht­bar und führt ganz oh­ne Zwang zu Au­then­ti­zi­tät. Hal­tung, Ein­stel­lung oder Mind­set ist so­mit Dreh-und-An­gel-Punkt ei­ner Ver­än­de­rung. Das Füh­rungs­mind­set von Pro­jekt­füh­rung und Li­ne Ma­na­ge­ment ent­spricht der Hal­tung in der je­wei­li­gen Füh­rungs­rol­le. Das Füh­rungs­mind­set um­fasst Wer­te, Prin­zi­pi­en, Welt­bild und Men­schen­bild ei­ner Füh­rungs­per­son und spie­gelt die Füh­rungs­kul­tur der Or­ga­ni­sa­ti­on.

Kul­tur an sich wird über den Um­gang mit Di­ver­si­tät, Ge­schlech­tern, Be­schaf­fungs­we­sen, Per­so­nal­aus­wahl und Be­för­de­run­gen, Pro­zes­sen, Men­schen ein­schließ­lich ih­rer Le­bens­la­gen und per­sön­li­chen Stär­ken und Schwä­chen, … spür­bar. Die spür­ba­re und ge­leb­te Kul­tur weicht bis­wei­len von der öf­fent­lich sicht­ba­ren und nie­der­ge­schrie­be­nen Kul­tur ab. Die Dif­fe­ren­zen kön­nen über Kom­mu­ni­ka­ti­on und Re­fle­xi­on er­kannt und ge­löst wer­den. Der ers­te Schritt in Rich­tung Ver­än­de­rung ist für die Pro­jekt­füh­rung und die Un­ter­neh­mens­füh­rung die Kom­mu­ni­ka­ti­on, auch über Ta­bu-The­men.

Kommunikation als Wert, Aufgabe und mit Tools für Projektführung und Li­ni­en­ma­na­ge­ment

Kom­mu­ni­ka­ti­on wird oft sehr tech­nisch ge­se­hen, den­noch ist Kom­mu­ni­ka­ti­on die wich­tig­ste Füh­rungs­auf­ga­be. Pro­jekt­füh­rung kennt das an­hand von Sen­der-Em­pfän­ger-Mo­del­len aus den Pro­jekt­ma­na­ge­ment­se­mi­na­ren. Kom­mu­ni­ka­ti­on rein auf tech­ni­scher Ebe­ne, kann durch­aus Aus­druck ei­ner Kul­tur sein. Das Bei­spiel aus der zwei­ten Per­spek­ti­ve (↑) zeigt, dass die mensch­li­che Teil­pro­jekt­lei­tung die Con­trol­ling­da­ten der mensch­li­chen Pro­jekt­lei­tung zur Ver­fü­gung stel­len darf. Die di­rek­te, tech­ni­sche Kom­mu­ni­ka­t­ion auf IT-Ebe­ne für die Pro­jekt­lei­tung aus ei­nem an­de­ren Ge­schäfts­be­reich wird je­doch un­ter­bun­den. In die­sem Fall wird das Ver­hin­dern, der di­gi­ta­len Kom­mu­ni­ka­ti­on als stö­rend em­pfun­den. Bei E-Mails teilt sich das Bild, denn man­che lei­den förm­lich un­ter dem Sti­mu­lus der täg­li­chen E-Mail-Flut. E-Mails in CC sind oft ein Aus­druck von Recht­fer­ti­gungs­druck, Angst, Fin­ger­poin­ting.

„Wer schreibt, der bleibt.“ (ge­flü­gel­tes Wort)

Ein an­deres Phä­no­men ist der Aus­druck:

„Das ha­be ich doch kom­mu­ni­ziert.“

Tja, da hat je­mand wohl nicht kom­mu­ni­ziert, denn die klein­ste Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ein­heit be­steht aus ei­ner Trans­ak­ti­on, al­so aus Sti­mu­lus und Re­ak­ti­on. Ein­di­rek­tio­na­le „Kom­mu­ni­ka­ti­on“ wie ver­schick­te Pro­to­kol­le, etc. sind al­so un­voll­stän­di­ge Kommunikationen, denn der Rück­ka­nal kommt oft gar nicht zu Stan­de. Auch ei­ne di­gi­ta­le Sen­de­be­stä­ti­gung oder Em­pfangs­be­stä­ti­gung hilft da nicht wei­ter, denn die­se wird nicht vom Em­pfän­ger ver­schickt, son­dern von ei­ner Soft­wa­re.

Füh­le Dich frei und kli­cke auf Kon­takt, denn so kommt Kom­mu­ni­ka­ti­on mit mei­ner Ant­wort in Gang.

Pro­jekt­füh­rung wünscht sich oft so­gar we­ni­ger di­gi­ta­le Kom­mu­ni­ka­ti­on, ins­be­son­de­re in den mul­ti­na­tio­na­len, vir­tu­el­len (Pseu­do)-Teams, in de­nen Vi­deo­kon­fe­ren­zen und an­de­re di­gi­ta­le Medien die Fa­ce­2­Fa­ce-Kom­mu­ni­ka­ti­on voll­stän­dig er­set­zen. Da­mit möch­te ich nicht sa­gen, dass on­li­ne Kom­mu­ni­ka­ti­on we­ni­ger wert­voll ist als di­rek­te Fa­ce­2­Fa­ce-Kom­mu­ni­ka­t­ion. Zwei­fel­los feh­len je nach On­li­ne-Me­di­um ver­schie­de­ne In­for­ma­tio­nen, wie z.B. der Un­ter­kör­per oder der Blick auf die Tas­ta­tur. Na ja, wo­bei es ja mitt­ler­wei­le auch in Mee­tings üb­lich ist, zwi­schen­durch auf das Handy zu schau­en und Nach­rich­ten zu schrei­ben. Auf­merk­sam­keit und Acht­sam­keit sei­nem Ge­gen­über schen­ken ist on­li­ne, um so wich­ti­ger. Gleich­zei­tig ist Ge­las­sen­heit wich­tig, denn es fällt leich­ter den ge­sam­ten Kon­text zu ver­ste­hen, wenn man sich nicht an je­dem Ton­aus­set­zer oder Bild­ruck­ler men­tal auf­hängt und in Auf­re­gung ge­rät. Nan­cy Kli­ne stellt­e die Kom­po­nen­ten Auf­merk­sam­keit, Ge­las­sen­heit und 8 wei­te­re bereits mit der Me­tho­de Thin­king En­vi­ron­ment auf. Das li­ve mo­de­rier­te, on­li­ne Work­shops auch sehr in­ten­si­ve Kom­mu­ni­ka­ti­on und fan­tas­ti­sche Er­geb­nis­se er­mög­li­chen, zeig­te mir die Co­ro­na-Pan­de­mie und mei­ne li­ve, on­li­ne Work­shops zu Team­ent­wick­lung und Vi­si­ons­ent­wick­lung.

„Mee­tings sind Kaf­fee­kränz­chen mit Ak­ten.“ (Klaus Kla­ges, deut­scher Ge­brauchs­phi­lo­soph)

Auf der an­de­ren Sei­te steht die Mee­ting-Hop­per-Kul­tur, auch bei Pro­jekt­füh­rung und Li­ne Ma­na­ge­ment. Sie steht für die teu­re Un­sit­te, Men­schen in Mee­tings mit In­for­ma­tio­nen oder mit Wort­schwal­len der Füh­rungs­per­so­nen zu­zu­schüt­ten, statt die Men­schen mit­ein­an­der und an­ein­an­der ar­bei­ten zu las­sen oder statt mit den Men­schen die klei­nen Er­fol­ge zu fei­ern. Agi­le Ge­sprächs­füh­rung in­te­griert das Wert­schät­zen von klei­nen Er­fol­gen mit den drei ein­fachen Fra­gen in ein­er Quick-Re­tro­spek­ti­ve:

  1. Was lief gut?
  2. Was war ha­ke­lig?
  3. Was ler­nen oder ha­ben wir be­reits da­raus ge­lernt?

Mehr agi­le Werk­zeu­ge fin­den sich hier und im Artikel „Konsens und wei­te­re agi­le Tools zur Ent­schei­dungs­fin­dung und Kon­flikt­lö­sung auf Ba­sis des The Tho­mas-Kil­mann Con­flict Mo­de In­stru­ment“. Kom­mu­ni­ka­ti­on fin­det sich auch als grund­le­gen­der Wert in die­sen Werk­zeu­gen wie­der.

Psy­cho­lo­gi­sche Sti­mu­lus­hun­ger und Stro­ke­hun­ger

Ein psy­cho­lo­gi­scher Hun­ger aus der Trans­ak­ti­ons­ana­ly­se be­schreibt ein Grund­be­dürf­nis. Als Pro­jekt­füh­rung und Un­ter­neh­mens­füh­rung be­frie­di­gst Du die­se Grund­be­dürf­nis­se, denn sat­te Men­schen sind ge­sün­der, fröh­li­cher, glück­li­cher und leis­tungs­wil­li­ger als aus­ge­zerr­te und aus­ge­mer­gel­te Men­schen. Mit Fra­gen, Kom­mu­ni­ka­ti­on und Ver­hal­ten set­ze ich als Pro­jekt­füh­rung und Li­ne Ma­na­ge­ment Sti­mu­li. Sti­mu­li schaffen hier gleich die Brü­cke zum psy­cho­lo­gi­schen Sti­mu­lus­hun­ger, al­so den Sinn­rei­zen, An­reiz­en und der An­spra­che. Mit der mor­gend­li­chen Be­grü­ßung „Hal­lo Gerd, wie war es ges­tern Nach­mit­tag beim Kin­der­ge­burts­tag dei­ner Toch­ter?“ er­hält Gerd nicht nur ei­nen Sti­mu­lus von der Pro­jekt­füh­rung oder Li­ne Ma­na­ge­r*in, son­dern auch gleich­zei­tig Wert­schät­zung und An­er­ken­nung. Wert­schät­zung und An­er­ken­nung sind wich­tig, denn sie ent­sprin­gen dem psy­cho­lo­gi­schen Stro­ke­hun­ger.

Mit die­ser ein­fa­chen Be­grü­ßung sagt die Pro­jekt­füh­rung oder Un­ter­neh­mens­füh­rung aus, dass sie Gerd mit Na­men kennt, dass sie ei­ne so­zia­le Bin­dung zu Gerd auf­ge­baut hat und auch an sei­nem Pri­vat­le­ben teil­nimmt. Gerd ist so­mit nicht nur auf sei­ne be­trieb­li­che Funk­ti­on re­du­ziert. Zu­sätz­lich hat die Pro­jekt­füh­rung oder Un­ter­neh­mens­füh­rung sicht­bar ge­macht, dass nicht nur das Er­geb­nis zählt, son­dern auch die Work-Li­fe-Ba­lan­ce als Wert ge­lebt wer­den darf und Wert­schät­zung er­hält. Es han­delt sich auch nicht um Lob oder Ta­del für die ge­ta­ne Ar­beit, son­dern ein­fach um ei­ne be­din­gungs­lo­se, au­then­ti­sche Wert­schät­zung. Mit der Wert­schät­zung und der Kom­mu­ni­ka­ti­on kann ich ent­we­der ex­trin­si­sche Mo­ti­va­ti­on, Leis­tungs­ori­en­tie­rung und an­de­re Tei­le des er­lern­ten Egos stär­ken oder die in­trin­si­sche Mo­ti­va­ti­on und den ei­gent­li­chen We­sens­kern stär­ken und zur Po­ten­ti­al­ent­fal­tung brin­gen. Die Re­fle­xi­on von Ge­sprächs­si­tua­tio­nen und die Kom­mu­ni­ka­ti­on sind da­her Schwer­punk­te im Coa­ch­ing.

Ma­na­ge­ment by An­sät­ze für Pro­jekt­füh­rung und Un­ter­neh­mens­füh­rung

In der Kom­mu­ni­ka­ti­on wird auch das Füh­rungs­mind­set ei­ner Pro­jekt­füh­rung oder Un­ter­neh­mens­füh­rung deut­lich. Ei­ne alt­her­ge­brach­te Sicht­wei­se aus dem Ma­chia­vel­lis­mus ist ma­na­ge­ment by re­sults oder das Er­geb­nis hei­ligt die Mit­tel.

Ma­na­ge­ment by ob­jec­ti­ves (MbO 🌐 – Füh­ren über Ziel­ver­ein­ba­run­gen) wur­de 1954 von (Pe­ter Dru­cker 🌐 ver­öf­fent­licht und führ­te zum SMART-Prin­zip. In mei­nen Se­mi­na­ren für (Pro­jekt-)­Füh­rungs­kräf­te wei­se ich da­rauf hin, dass das A in SMART für „von bei­den Par­tei­en auf Au­gen­hö­he ak­zep­tiert“ und „von ak­tiv be­ein­fluss­bar“ steht, al­ler­dings wird SMART 🌐 je nach Au­tor oder Wirt­schafts­schu­le sehr un­ter­schied­lich ver­stan­den. Ich wei­se sehr deut­lich da­rauf hin, dass ei­ne Ab­kehr von an­spruchs­voll, am­bi­tio­niert bis uto­pisch und vor al­len Din­gen von as­sig­nab­le (zu­weis­bar) im Sin­ne von Agi­li­tät, New Work und Di­gi­ta­li­sie­rung er­for­der­lich ist.

Ma­na­ge­ment by com­mit­ment kam mit der Scrum-Me­tho­de aus der Agi­li­tät auf. Mit dem ur­sprüng­lich im Scrum Guide ver­wen­de­ten Wort Com­mit­ment (Ver­pflich­tung) schwin­gen auch die Be­deu­tun­gen Bin­dung, En­ga­ge­ment, und Hin­ga­be mit. Im Sin­ne der alt­her­ge­brach­ten Pro­jekt­füh­rung und Un­ter­neh­mens­füh­rung wur­de dies je­doch als Ein­stands­pflicht und ein­for­der­ba­re Selbst­ver­pflich­tung für das Ein­hal­ten der Schät­zun­gen ge­se­hen. Der ur­sprüng­li­che Be­griff Com­mit­ment wur­de da­her in­ner­halb des Scrum Gui­des im Sprint Plan­ning ge­gen Fore­cast (Vor­her­sa­ge) ge­tauscht. Neu in die­sem Füh­rungs­mind­set ist, dass die Ziel­er­rei­chung und der Weg zur Ziel­er­reich­ung glei­cher­ma­ßen von Be­deu­tung sind.

Pers­pek­ti­ve – Be­zie­hun­gen der Pro­jekt­füh­rung und Un­ter­neh­mens­füh­rung

Zu­sam­men­fas­sung – Be­zie­hun­gen der Pro­jekt­füh­rung und Un­ter­neh­mens­füh­rung

Team­ent­wick­lung ist ein As­pekt der Per­so­nal­ent­wick­lung und gleich­zei­tig ein kon­ti­nu­ier­li­cher Pro­zess in­ner­halb von Teams, der durch Pro­jekt­füh­rung und Un­ter­neh­mens­füh­rung be­ein­flusst wird. Team­ent­wick­lung dient dem Auf­bau und Er­halt von per­sön­li­cher Bin­dung und zeigt sich in den Be­zie­hun­gen auf­grund der vor­han­de­nen Bin­dung. Bin­dun­gen be­tref­fen nicht nur das Team, son­dern wer­den auch in den Sta­ke­hol­der­be­zie­hun­gen und Kun­den­be­zie­hun­gen sicht­bar.

Team­ent­wick­lung – ei­ne Füh­rungs­auf­ga­be der Pro­jekt­füh­rung und Li­ne Ma­na­ge­ment

Als Teil des Teams hat die Pro­jekt­füh­rung gro­ßen Ein­fluss auf die Team­ent­wick­lung und Stö­run­gen. Das Li­ni­en­ma­na­ge­ment na­tür­lich auch, al­ler­dings be­zeich­net sich in ei­ni­gen Füh­rungs­kul­tu­ren das Li­ni­en­ma­na­ge­ment nicht als Teil des Teams, was die Team­ent­wick­lung und die Rei­fe der so­zia­len Grup­pe stört. Hin­ter dem Aus­ruf „Was ist das hier für ein Hau­fen / Kin­der­gar­ten / Hüh­ner­stall?“ kann zu gro­ße „pro­fes­sio­nel­le“ Dis­tanz und feh­len­de Bin­dung als Ur­sa­che lie­gen.

Die Pro­jekt­füh­rung oder Un­ter­neh­mens­füh­rung ent­schei­det bspw. darüber, ob sie Team­ent­wick­lung über­haupt of­fi­zi­ell in das Kick-Off oder an­de­re on-si­te oder on­li­ne Zu­sam­men­künf­te ein­baut. Team­ent­wick­lung dient dem Auf­bau von be­ruf­li­chen und pri­va­ten Be­zie­hungs­ebe­nen, um den ge­sam­ten Men­schen und nicht nur sei­ne Funk­ti­on ken­nen zu ler­nen. Wird dies durch die Pro­jekt­füh­rung und Un­ter­neh­mens­füh­rung un­ter­stützt und ge­för­dert, kön­nen die 5 Stu­fen der Team­ent­wick­lung For­ming, Stor­ming, Nor­ming, Per­for­ming und Ad­jou­ring nach Bru­ce Tuck­mann bes­ser durch­lau­fen wer­den. Stö­run­gen und Rück­sprün­ge in den Team­ent­wick­lungs­stu­fen wer­den frü­her er­kannt, da es sich nicht um sta­ti­sche Stu­fen han­delt, son­dern um ei­nen dy­na­mi­schen Pro­zess. Die­ser Pro­zess wirkt sich nicht nur auf die so­zia­len Be­zie­hungs­ebe­nen und die Kom­mu­ni­ka­ti­on im Pro­jekt­team aus, son­dern auch auf die Leis­tungs­ebe­ne. Team­ent­wick­lung gibt es auch auf Lei­tungs­ebe­nen mit den Füh­rungs­teams und Füh­rungs­krei­sen.

Willst Du mit Ex­cel­len­ce-Teams ar­bei­ten?

Da­für braucht Pro­jekt­füh­rung und Un­ter­neh­mens­füh­rung rei­fe, mo­ti­vier­te Men­schen, die ge­lin­gen­de Be­zie­hun­gen mit den an­de­ren Men­schen im Team auf­bau­en und er­hal­ten. Das Buch „Cor­po­ra­te Hap­pi­ness als Füh­rungs­sys­tem – Glück­li­che Men­schen leis­ten ger­ne mehr“ hat ganz vie­le an­schau­li­che und hilf­rei­che Ge­gen­über­stel­lun­gen kon­struk­ti­ver und de­struk­ti­ver Ver­hal­tens­wei­sen.

„Zu we­nig Leu­te im Pro­jekt kön­nen die Prob­le­me nicht lö­sen – zu vie­le Leu­te im Pro­jekt schaf­fen mehr Pro­ble­me, als sie lö­sen.“ (Ma­na­ge­ment-Weis­heit)

Kon­flik­te auf­zu­lö­sen und ge­sun­de Kon­kur­renz­si­tua­tio­nen zu schaf­fen, ge­hö­ren zu den re­gu­lä­ren Füh­rungs­auf­ga­ben von Pro­jekt­füh­rung und Un­ter­neh­mens­füh­rung. Kon­flik­te und meist un­ge­sun­de Kon­kur­renz be­glei­ten die Stu­fen der Team­ent­wick­lung, denn je­des Team reibt sich in der Stor­ming-Pha­se an der Pro­jekt­füh­rung / Un­ter­neh­mens­füh­rung und bis in die Nor­ming-Pha­se an den an­de­ren Team­mit­glie­dern und den Stand­punk­ten.

Denkst Du bei Dei­nem Team an ei­nen un­ko­or­di­nier­ten Hau­fen?

Dann schaue doch mal nach, ob Dein Team wirk­lich die ers­ten drei Stu­fen durch­lauf­en hat und sich in der Per­for­ming-Pha­se be­fin­det.

Team­ent­wick­lung in vir­tu­el­len Teams und bei in­ter­kul­tu­rel­len oder mul­ti­na­tio­na­len Teams stel­len be­son­de­re An­for­de­run­gen an die Pro­jekt­füh­rung und Un­ter­neh­mens­füh­rung. Un­voll­stän­di­ge oder asyn­chro­ne Kom­mu­ni­ka­ti­on über vir­tu­el­le Me­di­en und kul­tu­rel­le Un­ter­schie­de hin­weg bie­ten mehr Raum für Miss­ver­ständ­nis­se und so­mit Kon­flikt­po­ten­tia­le. Die­se Rah­men­be­din­gun­gen kön­nen die Bil­dung von so­zia­len und emo­tio­na­len Bin­dun­gen stark be­ein­träch­ti­gen, so dass es teil­wei­se bes­ser ist, die Teams in Teil­pro­jekt­teams an den un­ter­schied­li­chen Stand­or­ten zu tren­nen. Die Scrum-Me­tho­dik em­pfiehlt Scrum-Ent­wick­lungs­teams mit 3 – 9 Per­so­nen und bei grö­ße­ren Pro­jek­ten ei­ne ent­spre­chen­de Tren­nung in meh­re­re Teil­pro­jek­te.

Grö­ße­re Teams nei­gen auf Dau­er zur Bil­dung von Un­ter­grup­pen und Schat­ten­füh­run­gen. Die­se Grup­pen bil­den sich um die Qua­li­fi­ka­ti­on, z.B. Ärz­te vs. Kran­ken­pfle­ger­*in­nen, auf Ba­sis von ehe­ma­li­gen Pro­jek­ten und mit­ge­brach­ten Alt­las­ten, der Be­triebs­zu­ge­hö­rig­keit oder auf­grund der so­zia­len Grup­pen­ty­pen wie Per­fek­tio­nis­t*in, Be­den­ken­trä­ge­r*in, Brem­ser­*in, Vi­si­o­nä­r*in oder Ma­cher­*in. Pro­jekt­füh­rung und Li­ni­en­ma­na­ge­ment kön­nen die­se un­ter­schied­li­chen so­zia­len Grup­pen­ty­pen auch ak­tiv nut­zen, um das The­ma Di­ver­si­tät und To­le­ranz ge­gen­über un­ter­schied­li­chen Ar­beits­wei­sen und Wer­ten oder um die Krea­ti­vi­tät zu för­dern. Prof. Pe­ter Kru­se spricht bei You­Tu­be über Krea­ti­vi­tät, kol­lek­ti­ve In­tel­li­genz und Er­hö­hung der Di­ver­si­tät in Teams und drei ver­schie­de­ne Grup­pen­ty­pen.

Per­sön­li­che Bin­dun­gen der Pro­jekt­füh­rung und Un­ter­neh­mens­füh­rung

Bei Top Ma­na­ge­ment, Li­ni­en­ma­na­ge­ment, Pro­jekt­füh­rung, la­te­ra­ler Füh­rung, Lei­tungs­po­si­tio­nen und Lei­tungs­funk­tio­nen zur Men­schen­füh­rung sind per­sön­li­che Bin­dun­gen wich­tig. Ich ken­ne ge­nü­gend Fir­men und Ver­wal­tun­gen, in de­nen klar ge­re­gelt ist, dass man die Un­ter­stüt­zung sei­nes/r Vor­ge­set­zen braucht, um be­för­dert zu wer­den. In an­de­ren Un­ter­neh­men wer­den die Füh­run­gen von den Mit­ar­bei­ten­den auf ein Jahr ge­wählt, so dass die per­sön­li­chen Bin­dun­gen sehr un­ter­schied­lich ge­prägt sind. Ver­trau­en und Lo­ya­li­tät sind Per­spek­ti­ven auf die per­sön­li­chen Bin­dun­gen, wo­bei ich un­ter­stel­le, dass die Bin­dun­gen bei Wahl­füh­rungs­kräf­ten in hö­he­rem Ma­ße zu ge­lin­gen­den Be­zie­hun­gen füh­ren. Iden­ti­fi­ka­ti­on ist ein As­pekt von Bin­dung. Ich bin bis­wei­len über­rascht, wie­viel En­er­gie, Kraft und Geld in das Re­crui­ting / die Per­so­nal­be­schaf­fung ge­steckt wird, um an­schlie­ßend den Auf­bau ei­ner trag­fä­hi­gen Bin­dung zu un­ter­las­sen oder eine vor­han­de­ne Bin­dung durch an­de­re Um­stän­de zu zer­stö­ren oder lang­sam und schlei­chend zu frus­trie­ren. Die­se Fra­gen zu den per­sön­li­chen Bin­dun­gen hel­fen, die Si­tua­ti­on voll­stän­di­ger zu er­fas­sen und wei­te­re Lö­sungs­we­ge zu er­ken­nen.

  • Sind die per­sön­li­chen Bin­dun­gen auf Men­schen aus­ge­rich­tet oder gibt es auch Bin­dun­gen an das Pro­jekt, das Un­ter­neh­men, das The­ma oder den Be­ruf?
  • Wo­mit iden­ti­fi­zie­re in mich als Pro­jekt­ma­na­ge­r*in oder Li­ne Ma­na­ge­r*in?
    Wo­mit iden­ti­fi­zie­ren sich die von mir ge­führ­ten Men­schen?
  • Was be­geis­tert die Men­schen?

Bin­dung ist ein Grund­be­dürf­nis von Men­schen, die als so­zia­le We­sen in (Klein-)Grup­pen groß wer­den. Bin­dung steht für Si­cher­heit, Ge­bor­gen­heit, Ver­trau­en und Wohl­ge­fühl. In­trin­si­sche Mo­ti­va­ti­on wird durch Bin­dung be­güns­tigt. Bin­dung ist wich­ti­ger als nach 12 Jah­ren Be­triebs­zu­ge­hö­rig­keit un­künd­bar zu sein, da dies meist nur als ra­tio­na­les Ar­gu­ment zur Be­ru­hi­gung in un­si­che­ren Zei­ten ge­nutzt wird. Die per­sön­li­chen Er­fah­run­gen mit Bin­dun­gen flie­ßen als Pro­jekt­füh­rung und Li­ne Ma­na­ge­ment in die in­di­vi­du­el­le Bin­dungs­fä­hig­keit und das ei­ge­ne Füh­rungs­ver­hal­ten ein. Wich­tig für Ver­än­de­run­gen ist da­her, neue Er­fah­run­gen zu­zu­las­sen und da­bei nicht nach der Be­stä­ti­gung der vor­han­de­nen Hal­tung zu su­chen, à la „Ha­be ich doch ge­wusst, dass es nicht funk­tio­niert!“, sonst wird nur das be­ste­hen­de Füh­rungs­mind­set ge­fes­tigt.

„Men­schen­füh­rung ist an die Hand neh­men, oh­ne fest­zu­hal­ten und los­las­sen, oh­ne fall­en zu las­sen.“
(Wil­ma Tho­mal­la, deut­sche Pub­li­zis­tin)

Struk­tu­rel­le Ein­sam­keit ist für mich in die­sem Zu­sam­men­hang ein Reiz­wort aus der klas­si­schen Füh­rungs­kräf­te­ent­wick­lung. Sie wird heu­te noch ge­lehrt. Sie ist mir in jüngs­ter Zeit z.B. in der mo­du­la­ren Qua­li­fi­zie­rung für den hö­he­ren Dienst in NRW und auch in den Füh­rungs­kräf­te­ent­wick­lungs­pro­gram­men von in­ter­nen Aka­de­mi­en grö­ße­rer Kon­zer­ne be­geg­net. Die­se „struk­tu­rel­le Ein­sam­keit“ wird mit dem kor­rek­ten Füh­rungs­ver­hal­ten gleich­ge­setzt und äu­ßert sich z.B. da­rin kei­ne so­zia­len und emo­tio­na­len Bin­dun­gen auf­zu­bau­en oder Men­schen, Lie­fe­ran­ten und Kun­den rein funk­tio­nal, ra­tio­nal und ggf. mit Miss­trau­en zu be­trach­ten. Ähn­li­che Ten­den­zen gibt es in Ver­ga­be­ver­fah­ren, im Be­schaf­fungs­we­sen oder im Ver­trieb, wo Bin­dungs­lo­sig­keit über die Com­pli­an­ce oder an­de­res ge­for­dert wird. Kei­ner will Seil­schaf­ten, Markt­ab­spra­chen oder Kor­rup­ti­on för­dern, aber darf man des­we­gen sei­nem Ge­gen­über nur noch po­ten­ti­el­les Miss­trau­en oder zu­min­dest das Feh­len von Ver­trau­en und Bin­dung ent­ge­gen­brin­gen?

Die­se bin­dungs­lo­se Hal­tung er­schwert ei­nen Wech­sel in die Agi­li­tät oder New-Work-Kul­tu­ren, da nach dem agilen Manifest 🌐 In­di­vi­du­en und In­ter­ak­tio­nen wich­ti­ger sind als Pro­zes­se und Werk­zeu­ge. Eben­so ist es schwer, wenn ich das Ver­kau­fen als Füh­rungs­kraft er­ler­ne und ein­set­ze, denn da­mit ver­su­che ich mei­nen ge­gen­über stets zu ma­ni­pu­lie­ren und baue kei­ne au­then­ti­schen Be­zie­hun­gen und Bin­dun­gen auf. Im Ma­na­ge­ment 3.0 oder dem Tool „De­le­ga­ti­on Po­ker®“ ist Ver­kau­fen auch erst die zwei­te Stu­fe auf der Sk­ala bis zur sieb­ten Stu­fe, dem De­le­gie­ren – „Ihr ent ­schei­det al­lei­ne und müsst mich nicht in­for­mie­ren“. Die klas­si­sche, tra­dier­te Hal­tung führt in der Pra­xis des Pro­jekt­ma­na­ge­ments re­gel­mä­ßig zu Pla­nungs­feh­lern, denn ent­ge­gen je­dem zer­ti­fi­zier­ten Pro­jekt­ma­na­ge­ment­sys­tem wird die Pla­nung und ins­be­son­de­re die Schät­zun­gen und an­de­re An­nah­men al­lei­ne von der Pro­jekt­füh­rung oder der Li­ne Ma­na­ge­r*in des Team­mit­glieds ge­trof­fen. Im agi­len Pro­jekt­ma­na­ge­ment setzt man z.B. mit dem Tool „Plan­ning Po­ker®“ auf kol­lek­ti­ve In­tui­ti­on.

Sta­ke­hol­der­be­zie­hun­gen und Kun­den­be­zie­hun­gen für Pro­jekt­füh­rung und Un­ter­neh­mens­füh­rung

Un­ter­neh­men wir­ken nicht nur über die Mar­ke­ting­ab­tei­lun­gen nach au­ßen, son­dern in viel grö­ße­rem Maß über die Men­schen in dem Un­ter­neh­men. Selbst wenn ei­ner der Men­schen zu Hau­se nicht über die Ar­beit spricht, sagt das et­was aus. Em­plo­yee Ex­pe­ri­en­ce ist hier ein As­pekt, um auf zu­künf­ti­ge, ak­tu­el­le und ehe­ma­li­ge Mit­ar­bei­ten­de von der Un­ter­neh­mens­sei­te zu schau­en. Pro­jekt­füh­rung und Li­ne Ma­na­ge­ment be­ste­hen aus be­son­de­ren Per­so­nen­grup­pen, die i.d.R. mehr Kon­takt mit Sta­ke­hol­dern und Kun­den ha­ben als an­de­re. Pro­jekt­füh­rung, Un­ter­neh­mens­füh­rung, Or­ga­ni­sa­ti­ons­füh­rung oder Ver­wal­tungs­füh­rung sind Kul­tur­trä­ger, Ge­sicht nach au­ßen, Netz­wer­ker oder me­hre­res zu­gleich. Letz­ten En­des kom­men Pro­jekt­füh­rung und Un­ter­neh­mens­füh­rung so­mit häu­fi­ger mit an­de­ren Men­schen von au­ßer­halb des Un­ter­neh­mens in ih­rer or­ga­ni­sa­to­ri­schen Rol­le zu­sam­men, so dass es auch hier um per­sön­li­che Bin­dun­gen zwi­schen Men­schen geht.

Für Pro­jekt­füh­rung und Un­ter­neh­mens­füh­rung be­deu­tet das auch, dass sie ih­re ei­ge­nen Gren­zen in Sa­chen Be­zie­hungs­fä­hig­keit ken­nen ler­nen. Für Team­mit­glie­der, die auch Sta­ke­hol­der sind, ist die Faust­zahl bei der Füh­rungs­span­ne die ma­gi­sche 7 oder nach Stu­di­en die un­ge­ra­den Per­so­nen­an­zah­len von 5, 7 oder 9. An­de­re Span­nen bis 15 oder mehr kön­nen ei­ni­ge Men­schen in der Pro­jekt­füh­rung oder Un­ter­neh­mens­füh­rung noch füh­ren, oh­ne dass sie As­pek­te den fal­schen Per­so­nen oder Pro­jek­ten zu­ord­nen. Die Teams nei­gen au­ßer­halb der in­di­vi­du­el­len Füh­rungs­span­ne auf län­ge­re Sicht zu In­sta­bi­li­tät, Un­ter­grup­pen-/Cli­quen­bil­dung, Schat­ten­füh­run­gen, …

Der Mensch aus der Pro­jekt­füh­rung oder Un­ter­neh­mens­füh­rung mit gro­ßer Füh­rungs­span­ne ist häu­fi­ger dau­er­ge­stresst und re­du­ziert als Schutz vor den gan­zen so­zia­len In­ter­ak­tio­nen sei­ne Be­zie­hun­gen auf die ra­tio­na­le Sach­ebe­ne. Ve­he­menz und Durch­set­zungs­kraft er­set­zen Fle­xi­bi­li­tät und Weit­sicht. Kon­flik­te es­ka­lie­ren schnel­ler, so dass Stress­le­vel und Ag­gres­sions­le­vel wei­ter stei­gen. Bei der Pro­jekt­füh­rung kommt hin­zu, dass sie häu­fi­ger zwi­schen ver­schie­de­nen Pro­jekt­teams hin und her sprin­gen muss, so dass sie stress­ge­fähr­de­ter und in der Fol­ge häu­fi­ger an de­pres­si­ven Er­kran­kun­gen oder Burn­out lei­det als Li­ne Ma­na­ge­ment im glei­chen Un­ter­neh­men, wie die GAL­LUP-Stu­die 2013 zeig­te. Als Pro­jekt­füh­rung oder Un­ter­neh­mens­füh­rung bie­tet hier der An­satz „Ge­sund Füh­ren“ Im­pu­lse und Chan­cen, die Mit­ar­bei­ten­den vor die­sen stress­be­ding­ten Er­kran­kun­gen zu schüt­zen.

„Man kann oh­ne Lie­be Holz ha­cken, man kann aber nicht oh­ne Lie­be mit Men­schen um­ge­hen.“
(Leo Tols­toi, rus­si­scher Schrift­stel­ler)

Burn­out, de­pres­si­ve Stö­run­gen bei sich selbst oder Team­mit­glie­dern fin­den sich auch in einem Ar­ti­kel un­ter Em­plo­yee Ex­pe­ri­ence – ein an­de­rer Blick auf Mit­ar­bei­ter­*in­nen wie­der.

Pers­pek­ti­ve – Per­sön­lich­keit der Pro­jekt­füh­rung und Un­ter­neh­mens­füh­rung

Zu­sam­men­fas­sung – Per­sön­lich­keit der Pro­jekt­füh­rung und Un­ter­neh­mens­füh­rung

Die Per­sön­lich­keit wird in den Fa­cet­ten „Er­fah­run­gen und In­tui­ti­on“, „In­ne­res Team“ und „per­sön­li­che Ho­me­ba­se“ be­trach­tet. Pers­pek­ti­ven für die Per­sön­lich­keits­ent­wick­lung und wei­te­re Er­kennt­nis­mög­lich­kei­ten über das in­di­vi­du­el­le, der­zei­ti­ge oder zu­künf­ti­ge Füh­rungs­ver­hal­ten run­den das Bild ab.

Er­fah­run­gen und In­tui­ti­on als Pro­jekt­füh­rung und Un­ter­neh­mens­füh­rung

Als Projektführung und Un­ter­neh­mens­füh­rung lebe ich in einer VUKA-Welt. Je nach Le­bens­al­ter oder In­te­res­se trat die Di­gi­ta­li­sie­rung mit den ers­ten PCs frü­her oder spä­ter in mein Le­ben. Die Di­gi­ta­li­sie­rung ist nun fak­tisch da und wird über ge­sam­mel­te Er­fah­run­gen in un­sere Per­sön­lich­keit ein­flie­ßen. Dies pas­siert na­tür­lich nur, wenn wir uns den neu­en Er­fah­run­gen mit Be­geis­terung öff­nen, wie Ge­rald Hü­ther in sei­nem Vor­trag „Ge­las­sen­heit hilft: An­re­gun­gen für Ge­hirn­be­nut­zer“ (↓) be­tont. Als Kind war die­se sicht­ba­re Be­geis­te­rung zur Po­ten­ti­al­ent­fal­tung in uns an­ge­legt. Be­geis­te­rung und Neu­gier trie­ben uns da­zu, al­les Mög­li­che und Un­mög­li­che aus­zu­pro­bie­ren. So sam­mel­ten wir un­se­re Er­fah­run­gen. Die­se Er­fah­run­gen ver­dich­teten sich ir­gend­wann zu Hal­tun­gen, aus de­nen sich un­ser Han­deln ergibt. Dies ist die zwei­te na­tür­li­che Ver­an­la­gung in uns Men­schen, die uns zu Ef­fi­zi­enz und Spe­zia­li­sie­rung führt. Sie führt auch zu fes­ten, Welt­bil­dern und Men­schen­bil­dern, Vor­ur­tei­len und ei­nem Tun­nel­blick, der manch­mal in schein­bar nicht mehr auf­lös­ba­re Eng­päs­se / Bot­tle­necks führt. Auch das per­sön­li­che Füh­rungs­mind­set ei­ner Pro­jekt­füh­rung, Un­ter­neh­mens­füh­rung, Or­ga­ni­sa­ti­ons­füh­rung oder Ver­wal­tungs­füh­rung ist so im Ab­gleich mit dem Rol­len­bild ent­stan­den. Das Buch „Et­was mehr Hirn, bit­te: Ei­ne Ein­la­dung zur Wie­der­ent­de­ckung der Freu­de am ei­ge­nen Den­ken und der Lust am ge­mein­sa­men Ge­stal­ten“ von Ge­rald Hü­ther be­schreibt den Weg zum Wie­der­ent­de­cken des Po­ten­ti­al­ent­fal­tungs­geis­tes und dem Auf­lö­sen der ein­schrän­ken­den Eng­päs­se.

Pro­jekt­füh­rung und Un­ter­neh­mens­füh­rung bil­de­ten in ih­rem Le­ben spe­zi­el­le Hal­tun­gen aus, die sie zum Füh­ren be­fä­hi­gen. In Ana­lo­gie vom agilen Mindset spre­che ich hier vom Füh­rungs­mind­set. Über un­se­re Ge­sell­schaft nah­men wir ver­schie­de­ne Ein­stel­lun­gen an, auch was die klas­si­schen Rol­len­bil­der von Mann und Frau an­be­langt. Der Mann bil­det da­nach eher nar­ziss­ti­sche und die Frau eher hys­te­ri­sche bzw. his­trio­ni­sche Per­sön­lich­keits­an­tei­le aus. Vie­le na­tür­li­che Füh­rungs­kräf­te ha­ben die klas­sisch männ­li­che Sei­te stär­ker aus­ge­bil­det. Man­che Füh­rungs­kräf­te le­ben die­se Per­sön­lich­keits­an­tei­le im Sin­ne der dunk­len Tri­ade stär­ker aus, was zu psy­chi­schen Be­las­tungs­si­tua­tio­nen vor allen Din­gen bei ge­führ­ten Men­schen führt. In die­sem Sin­ne gibt es dann auch Ver­hal­tens­wei­sen, die man je­dem durch­ge­hen lässt. Tat­säch­lich bil­den auch heu­te noch vie­le Eig­nungs­tests die Ei­gen­schaf­ten Leis­tungs­be­reit­schaft, Wett­kampf, Durch­set­zungs­ver­mö­gen, Macht­stre­ben, Kar­rie­re, … ab. Agil­e Füh­rungs­sys­te­me be­wer­ten die­se Ei­gen­schaf­ten an­ders als klas­si­sche, tra­dier­te Füh­rungs­sys­te­me. In ei­nem agi­len For­schungs- und Ent­wick­lungs­ge­schäfts­be­reich der Alu­mi­ni­um­in­dus­trie füh­rte bspw. die Soll-Li­nie für die Füh­rungs­po­si­tio­nen in einer Aus­wer­tung nach dem Bo­chu­mer In­ven­tar zur be­rufs­be­zo­ge­nen Per­sön­lich­keits­be­schrei­bung (BIP 🌐) im Füh­rungs­kräf­te Coa­ch­ing ne­ben der Ei­gen- und Fremd­sicht zu Dis­kus­sio­nen hin­sicht­lich der ge­wünsch­ten Ent­wick­lungs­rich­tung. In­so­fern mag je­der ent­schei­den, wel­che Ska­la er wählt und wo er sich po­si­tio­nie­ren möch­te, denn meist sind die bei­den En­den je­der Ska­la zu viel oder zu we­nig des Gu­ten. Wer al­so auf sei­nen per­sön­lichen Mix Füh­rungs­ei­gen­schaf­ten schauen möch­te, kann dies z.B. mit dem Buch „Nar­ziss­mus: Dem in­ne­ren Ge­fäng­nis ent­flie­hen“ oder mit dem on­li­ne Ego­gramm tun. Das Buch bie­tet im An­hang auch ei­ne Sicht auf die Ge­sell­schaft und den Ar­beits­platz an. Im Übri­gen em­pfin­de ich es nicht eh­ren­rüh­rig oder als per­sön­li­ches Ver­sa­gen, sich mit die­sem The­ma aus­ei­nan­der­zu­set­zen. Ich tat es selbst und auch Bo­do Jans­sen als be­rühm­te­res Bei­spiel schreibt über sei­ne nar­ziss­ti­sche Ver­gan­gen­heit in dem Buch „Die stil­le Re­vo­lu­ti­on: Füh­ren mit Sinn und Mensch­lich­keit“. Wich­tig sind die Neu­ent­schei­dun­gen und der Ein­stieg in ei­nen au­then­ti­schen Selbst­wan­del für Pro­jekt­füh­rung, Un­ter­neh­mens­füh­rung, Or­ga­ni­sa­ti­ons­füh­rung, Ver­wal­tungs­füh­rung und Team. Hier kann Coaching sehr gut un­ter­stüt­zen und vie­le Kun­den seh­en mich als idea­len Mind­set Coach.

Die Deut­sche Ge­sell­schaft für Trans­ak­tions­ana­ly­se hält ein On­li­ne-An­ge­bot zu al­len Wei­ter­bil­dun­gen be­reit, so dass man auch mit ei­nem Ein­füh­rungs­kurs 101 🌐 ei­nen gu­ten Ein­stieg wäh­len kann. Für Bü­cher­freun­de ist das Buch „Wer­de, der du wer­den kannst – Per­sön­lich­keits­ent­fal­tung durch Trans­ak­ti­ons­ana­ly­se“ aus meiner Sicht eine gu­te Al­ter­na­ti­ve zum 101.

Zu den per­sön­li­chen Füh­rungs­kom­pe­ten­zen ge­hört die Fä­hig­keit, in­tui­ti­ve Ent­schei­dun­gen zu tref­fen. Die ent­wi­ckel­te In­tui­ti­ons­fähig­keit, das ge­bil­de­te ra­tio­na­le Hand­lungs­mus­ter oder der ge­fes­tig­te Blick auf die Welt kön­nen auf­grund der län­ger zu­rück­lie­gen­den Er­fah­rungs­ba­sis nicht mehr up-to-date sein. In lie­be­vol­ler Er­in­ne­rung an Prof. Dr. Pe­ter Kru­se las­se ich ihn hier mit dem Vi­deo „Wie rea­gie­ren Men­schen auf wa­chsen­de Kom­ple­xi­tät?“ (↑) zu Wort kom­men.

Pro­jekt­lei­tung er­lebt durch die Pro­jek­te mehr Viel­falt, da­her sind sie qua­si ge­zwun­gen mit je­dem Pro­jekt ih­ren Be­zugs­rah­men zu än­dern und für sie neue As­pek­te und Pers­pek­ti­ven zu­zu­las­sen. Beim Li­ni­en­ma­na­ge­ment pas­siert dies meist bei ei­nem We­chsel der Hie­rar­chie­stu­fe, da neue Fach­ge­bie­te, Tä­tig­kei­ten, etc. da­zu kom­men.

„Füh­rungs­kräf­te müs­sen ak­zep­tie­ren kön­nen, dass sie in ih­rer Grup­pe Per­so­nen ha­ben, die mehr wis­sen als sie selbst. Es ist für vie­le spe­zia­li­sier­te Mit­ar­bei­ter ein tra­gi­sches Er­eig­nis, dass sie ei­nen Vor­ge­setz­ten ha­ben, der das Wis­sen von ge­stern und die Macht von heu­te hat. Man muss al­so auch Füh­rung durch die Ge­führ­ten in Fach­fra­gen zu­las­sen.“ (Lutz von Ro­sen­stiel, deut­scher Wirt­schafts-Psy­cho­lo­ge → Zi­ta­te Füh­ren)

In­ne­res Team bei Pro­jekt­füh­rung oder Un­ter­neh­mens­füh­rung

Je­der Mensch hat sein in­ne­res Team mit dem er sei­ne in­ne­ren Dis­pu­te aus­trägt. Für Pro­jekt­füh­rung und Un­ter­neh­mens­füh­rung sind für mich 3 bis 4 in­ne­re Team­mit­glied­er wich­tig. Der in­ne­re Kri­ti­ker oder der in­ne­re Rich­ter sind un­se­re in­ter­nen Wer­tungs­ins­tan­zen und Be­ur­tei­lungs­ins­tan­zen, die mehr oder we­ni­ger un­be­wusst mit­lau­fen. In der sys­te­mi­schen Trans­ak­ti­ons­ana­ly­se hei­ßen die­se per­sön­li­chen An­tei­le auch der klei­ne Pro­fes­sor oder El­tern-Ich­zu­stand, ins­be­son­de­re der (über-)kri­ti­sche El­tern-Ich­zu­stand. In der VU­CA-Welt än­dern sich Wer­te schnel­ler in­ner­halb der per­sön­li­chen Le­bens­zeit und Füh­rungs­zeit. Au­ßer­dem füh­re ich viel­leicht Men­schen un­ter­schied­li­cher kul­tu­rel­ler Her­kunft, un­ter­schied­li­chen Al­ters, un­ter­schied­li­cher Fach­rich­tun­gen, … Wenn ich als Füh­rungs­kraft up-to-date sein möch­te, bin ich ver­mutl­ich re­gel­mä­ßig ge­for­dert, mei­ne Wer­tungs­ins­tan­zen und Be­ur­tei­lungs­ins­tan­zen be­wusst an die ak­tu­el­le Si­tua­ti­on an­zu­pas­sen. Die Links im obe­ren Ab­schnitt „Er­fah­run­gen und In­tui­ti­on“ hel­fen auch bei die­sem be­wuss­ten Weg auf Ba­sis ei­ner über­leg­ten Ent­schei­dung.

„Der ein­zi­ge Mensch, der sich ver­nünf­tig be­nimmt, ist mein Schnei­der. Er nimmt je­des Mal neu Maß, wenn er mich trifft, wäh­rend al­le an­de­ren im­mer die al­ten Maß­stä­be an­le­gen in der Mei­nung, sie pass­ten auch heu­te noch.“ (Geor­ge Bern­hard Shaw, iri­scher Schrift­stel­ler)

Für Pro­jekt­füh­rung und Un­ter­neh­mens­füh­rung ist es wich­tig, die­se in­ne­re Wer­tungs­ins­tanz in ih­rer Wich­tig­keit klei­ner und vor al­len Din­gen in der Laut­stär­ke run­ter­zu­dre­hen. Dies wird mit fort­wäh­ren­der Füh­rungs­tä­tig­keit im­mer wich­ti­ger, denn durch Kri­tik­ge­sprä­che, Ent­schei­dun­gen, … wird der in­ne­re Kri­ti­ker stets ge­stärkt, so dass er durch die Tä­tig­keit und die Zeit über die Ma­ße in Er­schei­nung tritt. Man könn­te sa­gen: „Zu Ri­si­ken und Ne­ben­wir­kun­gen fra­gen Sie Ih­ren Arzt oder Apo­the­ker. ?“

Ne­ben dem in­ne­ren Kri­ti­ker gibt es noch zwei wei­te­re in­ne­re El­tern­fi­gu­ren, den Va­ter und die Mut­ter. Als Pro­jekt­füh­rung oder Li­ne Ma­na­ge­r*in setzt Du die­se un­be­wusst ein, z.B. wenn Du ei­ner neu­en Mit­ar­bei­te­rin zur Ori­en­tie­rung die Re­geln er­klärst oder den neu­en Mit­ar­bei­ter an die Hand nimmst, da­mit er lernt, sich zu­recht zu fin­den.

„Ich stel­le mir vor, wie ich im be­tag­ten Al­ter, als Groß­va­ter in mei­nem Oh­ren­ses­sel im Wohn­zim­mer im Fe­ri­en­haus sit­ze, […], auf mei­nem Schoß zwei En­kel­kin­der, um ih­nen zur gu­ten Nacht ei­ne Ge­schich­te zu er­zäh­len, ei­ne Ge­schich­te von glück­li­chen Men­schen.“ (Bo­do Jans­sen, Ho­te­lier Ups­tals­boom)

In un­se­rer per­sön­li­chen Ver­gan­gen­heit hat­ten wir viel­leicht Pech. Un­ser Va­ter war bei­spiels­wei­se stets der Mei­nung, dass er viel an uns he­rum­mä­keln muss, dass er uns stets zu mehr Leis­tung an­spor­nen muss oder der Va­ter sag­te: „Du kannst das nicht, lass mich das mal mac­hen“. Viel­leicht war da auch ei­ne Mut­ter, die die ge­wa­sche­ne und ge­bü­gel­te Wä­sche im­mer per Kof­fer und Post in Dei­ne Stu­den­ten­bude schick­te und so­gar in den Se­mes­ter­fe­ri­en für Dich in der Stu­den­ten­bu­de klar Schiff mach­te. Die­se Bot­schaf­ten und Er­fah­run­gen schrän­ken Ent­wick­lung und Po­ten­ti­al­ent­fal­tung ein. Ein gu­ter Va­ter oder ein­e gu­te Mut­ter sa­gen:

„[Gu­ter Va­ter:] Wenn du fällst, hel­fe ich dir wie­der auf. («Wie beim Fahr­rad­fah­ren ler­nen.») [Gu­te Mut­ter:] Ich lie­be dich für das, was du bist und nicht für das, was du tust.“ (Jack L. Ro­sen­berg)

Die­nen­de Füh­rung, wie sie in der Scrum-Mas­te­r*in-Rol­le über die Me­tho­dik er­war­tet wird, setzt so­mit vor­aus, dass ich als Pro­jekt­füh­rung oder auch als Un­ter­neh­mens­füh­rung mei­ne El­tern­fi­gu­ren über­den­ke und in Tei­len neu be­set­ze. Ge­ra­de im agi­len, lea­nen oder New Work Um­feld sind der Ent­fal­tungs­ge­dan­ke und der kon­ti­nu­ier­li­che Ver­bes­se­rungs­ge­dan­ke in der Phi­lo­so­phie ent­hal­ten, so dass auch die Krea­ti­vi­tät, Mo­ti­va­ti­on, Neu­gier und Be­geis­te­rung des in­ne­ren Kin­des be­nötigt wird.

„Füh­ren heißt vor al­lem, Le­ben in den Men­schen we­cken, Le­ben aus ih­nen her­vor­lo­cken.“ (An­selm Grün, Be­ne­dik­ti­ner­mönch und Au­tor → Zi­ta­te Füh­ren)

Persönliche Homebase der Projektführung und Un­ter­neh­mens­füh­rung

„Ein Ma­na­ger ist ein Mann, der ge­nau weiß, was er nicht kann, und sich da­für die rich­ti­gen Leu­te sucht.“
(Phi­lipp Ro­sen­thal, deut­scher In­dus­tri­el­ler → Zi­ta­te Füh­ren)

Die­ses Zitat be­trifft Pro­jekt­füh­rung, Un­ter­neh­mens­füh­rung, Or­ga­ni­sa­ti­ons­füh­rung und Ver­wal­tungs­füh­rung im glei­chen Ma­ße. Fach­lich wie me­tho­disch ist das Zi­tier­te ei­gent­lich kein Pro­blem, wa­rum al­so die­ses Zi­tat?

  1. Das Füh­ren wird im Zitat be­schränkt, wo­bei auf das Zu­sam­men­wach­sen als Team, die Ver­mitt­lung von Sinn, … nicht ein­ge­gan­gen wird.
  2. Im Zi­tat geht um das Kön­nen und um „Leu­te“, was die Res­sour­ce be­trifft und auch ei­ne ge­wis­se Dis­tanz zum Aus­druck bringt.

Beim Li­ne Ma­na­ge­ment ist es bis­wei­len so, dass ein Team­mit­glied zur Füh­rungs­kraft im ei­ge­nen Team wird und sich mit dem Tun aus­kennt. Hier fällt das Los­las­sen und das We­chseln in die neue Füh­rungs­rol­le manch­mal schwe­rer oder führt zu Chef-Al­lü­ren, je nach Be­reich auch ein­fach als Ca­po (vom Ita­lie­ni­schen Chef) be­zeich­net. Die­ser Rol­len­we­chsel kann im Füh­rungs­kräf­te Coa­ch­ing the­ma­ti­siert wer­den.

Hin­zu kommt, dass die Men­schen in ih­rem Job / Pro­jekt rei­fen, so dass im­mer mehr Ei­gen­stän­dig­keit und Ei­gen­ver­ant­wor­tung ins Han­deln ein­zieht. Die Men­schen wol­len dann an­ders ge­führt wer­den und was als Füh­rungs­ver­hal­ten vor ei­nem hal­ben Jahr noch toll war, fängt dann im­mer mehr an zu ner­ven. Als Füh­rungs­kraft fin­de ich das viel­leicht gut, denn die­ses „en­ge“ Füh­ren liegt mir eh nicht. Ge­nau um die­ses „Was-liegt-mir“ geht es bei der Ho­me­ba­se im si­tua­ti­ven Füh­ren. Si­tua­ti­ves Füh­ren be­zeich­net die An­pas­sungs­fä­hi­gkeit der Füh­rungs­kraft an die In­di­vi­dua­li­tät der Ge­führ­ten und die Füh­rungs­si­tua­ti­on.

Hier sind Re­fle­xi­on im Team und Selbst­re­fle­xi­on pro­ba­te Mit­tel, denn durch die Re­fle­xio­nen wird die ei­ge­ne Ho­me­ba­se sicht­bar und ich wer­de hand­lungs­fä­hig und kann bes­ser auf die Be­dürf­nis­se mei­ner in­ter­nen Kun­den, näm­lich „mei­ner Mit­ar­bei­ter­*in­nen“ ein­ge­hen. Füh­rung als Dienst­leis­tung ist ei­ne Hal­tung und hat mit der ei­ge­nen Ho­me­ba­se zu tun. In der agi­len und New Work Welt spricht man auch vom FLOW-Ge­fühl. Das FLOW-Ge­fühl kommt auf, wenn Den­ken, Füh­len und Han­deln im Gleich­klang mit Ta­len­ten, Sinn und Wer­ten ist. Da­mit Füh­rung den Spa­gat hin­be­kommt, Men­schen un­ter­schied­lich und si­tua­tions­ge­recht Füh­rung zu ge­ben, ist das Er­wei­tern und das Er­schlie­ßen neu­er Kom­pe­ten­zen aus den Po­ten­tia­len oder den ver­steck­ten Ta­len­ten un­er­läss­lich. Das klappt z.B., wenn man die Men­schen liebt und nicht als sei­nen Be­sitz im Sin­ne von „mei­ne Mit­ar­bei­ter­*in­nen“ oder „gro­ße Mit­ar­bei­ter­an­zahl = ho­hes Ge­halt“ sieht. Füh­ren auf Au­gen­hö­he ist ein pas­sen­der An­satz.

Mit der Be­wuss­theit über den blin­den Fleck und der An­nah­me von Feed­backs, Füh­rungs­be­wer­tun­gen, Mit­ar­bei­ter­be­fra­gun­gen, … er­hal­te ich als Pro­jekt­füh­rung und Li­ni­en­füh­rung wei­te­re As­pek­te für mög­li­che Ent­wick­lungs­rich­tun­gen, die über mei­ne Ei­gen­wahr­neh­mung hin­aus ge­hen.

„Wessen wir am meisten im Leben bedürfen ist jemand, der uns dazu bringt, das zu tun, wozu wir fähig sind.“
(Ralph Wal­do Emer­son, ame­ri­ka­ni­scher Phi­lo­soph)

Füh­rung ist so­mit ein fort­lau­fen­der Ent­wick­lungs­pro­zess, denn stets be­ein­flus­se ich die Men­schen um mich he­rum. Die Men­schen, die sich von mir füh­ren las­sen wol­len, be­ein­flus­sen wie­de­rum mich. Die Men­schen, die sich nicht von mir füh­ren las­sen wol­len, be­ein­flus­sen mich eben­falls, manch­mal so­gar stär­ker. Ide­al ist es für je­den füh­ren­den Men­schen, wenn sich auch sei­ne Um­ge­bung mit ent­wi­ckelt, al­so das ge­sam­te Un­ter­neh­men oder die ge­sam­te Or­ga­ni­sa­ti­on mit auf dem Weg ist.