Agiles Mindset – ei­ne De­fi­ni­ti­on

Agiles Mindset (agi­le mind­set, di­gi­tal mind­set) be­deu­tet im Sin­ne der des agi­len Werk­zeugs Am­bi­dex­trie, die rech­te und lin­ke Ge­hirn­hälf­te zu be­nut­zen. Agi­les Mind­set ist ei­ne geis­ti­ge Ein­ste­llung für agi­les Ar­bei­ten in der di­gi­ta­len Trans­for­ma­ti­on un­ter dem Ein­fluss von New Work. Agi­les Mind­set wird auch als agi­le Hal­tung oder agi­le Ein­stel­lung be­zeich­net und könn­te aus der psy­cho­lo­gi­schen Sicht der Trans­ak­ti­ons­ana­ly­se agi­ler Be­zugs­rah­men hei­ßen. Der Ent­ste­hungs­pro­zess für ein agi­les Mind­set wird an­hand des persönlichen Mindsets (↓) beschrieben.

agilität, agiles mindset, agile mindset, digital mindset, agile haltung, agile einstellung, chancen navigator, michael bone, #chancennaviagtor

Agi­les Mind­set vs. di­gi­tal mind­set

Agi­li­tät be­zieht sich nicht mehr nur auf agi­le IT-Pro­jek­te, son­dern auch auf agi­le Un­ter­neh­men, agi­le Or­ga­ni­sa­tio­nen, agi­le Ver­wal­tun­gen und ist mit der di­gi­ta­len Trans­for­ma­ti­on der Ge­sell­schaft ver­bun­den. Das agi­le mind­set ist al­so auch ein di­gi­tal mind­set und nicht nur für di­gi­tal na­ti­ves. Das ge­leb­te agi­le Mind­set ist da­bei stets ein in­di­vi­du­el­les Mind­set, was je­der Mensch in die di­gi­ta­le, on­li­ne und agi­le, on-si­te Zu­sam­men­ar­beit ein­brin­gen kann. Agi­le Prin­zi­pi­en wie Fa­ce­2­Fa­ce oder ­Kol­la­bo­ra­ti­on wa­ren näm­lich ur­sprüng­lich mit Prä­senz, räum­li­cher Nä­he und Vor­ort (on-site) ver­knüpft, was die Co­ro­na-Pan­de­mie zu­min­dest zeit­wei­se än­der­te.

Kernbereiche des agi­le mind­set

Ein agi­les Mind­set re­sul­tiert aus und wirkt in fünf Kern­be­rei­chen. Die­se Kern­be­rei­che sind:

  • agi­les Team
  • agi­le Wer­te
  • agi­le Prin­zi­pi­en
  • Netz­werk / Krei­se
  • agi­le Kul­tur

Das agi­le Team im agi­le min­dset und di­gi­tal mind­set

Der agi­le Wert Ein­fach­heit und das agi­le Prin­zip klei­ne Teams füh­ren in Kom­bi­na­ti­on da­zu, Auf­ga­ben so weit zu ver­ein­fa­chen, dass die­se Auf­ga­ben in klei­nen, in­ter­dis­zi­pli­nä­ren, agi­len Teams mit 3 – 11 Per­so­nen voll­stän­dig be­ra­ten, ent­schie­den und ab­ge­ar­bei­tet wer­den kön­nen. Voll­stän­dig Be­ra­ten und Ent­schei­den setzt den agi­len Wert Trans­pa­renz vor­aus. Hier ist das di­gi­tal mind­set ei­ne gu­te Er­gän­zung, denn mit Hilf­e vom Kol­la­bo­ra­ti­ons­soft­wa­re kön­nen In­for­ma­tio­nen ge­teilt, Be­ra­tungs­pro­zes­se über gro­ße Dis­tan­zen, un­ter­schied­liche Me­di­en und Zeit­zo­nen hin­weg durch­ge­führt oder in un­ter­schied­li­chen Spra­chen statt­fin­den. Au­ßer­dem kön­nen Ent­schei­dun­gen z.B. mit­tels Vo­ting her­bei­ge­führt wer­den, so dass ins­ge­samt das agil­e Prin­zip ak­ti­ve Be­tei­li­gung ge­lebt wird. Das agi­le Team ist in der Scrum­ethik ei­ne tra­gen­de Säu­le und zu­gleich ein rei­fes Team aus den As­pek­ten der Grup­pen­dy­na­mik und der so­zia­len, emo­tio­na­len Rei­fe. Agi­le Teams sind selbst­or­ga­ni­sie­ren­de Teams bis selbst­füh­ren­de Teams, so dass es sich hier­bei um adap­tier­te agi­le Werk­zeu­ge für die agi­le Unt­er­neh­mens­füh­rung oder die agi­le Or­ga­ni­sa­ti­on han­delt. In der So­zio­kra­tie ein­schließ­lich der Ho­la­cra­cy® wird auch der Be­griff Kreis ver­wen­det. Krei­se kön­nen Ent­wick­lungs­teams, das Scrum-of-scrums oder der Steu­er­kreis sein, wo­bei letz­ter auch als Pro­jekt­or­gan auf­ge­fasst wer­den kann. Auch As­pek­te aus Ex­cel­len­ce Teams und High Per­for­man­ce Teams werden mit agi­len Teams ver­knüpft. Die Spann­wei­te in der agi­len Tool-Aus­prä­gung ist dem­zu­fol­ge groß, je­doch ist al­len An­sät­zen ge­mein, dass es mehr Klar­heit zu den Pers­pek­ti­ven gibt:

  • Rol­len
  • Selbst­or­ga­ni­sa­ti­on
  • Gleich­wer­tig­keit / Au­gen­hö­he
  • Team­ver­fas­sung (Zweck (Pur­po­se), Sinn, Wer­te, Prin­zi­pi­en)
  • ak­zep­tier­te Füh­rung / De­le­ga­ti­on von Füh­rungs­auf­ga­ben
  • Kom­mu­ni­ka­ti­on
agile werte, agilität, new work, digitalisierung, digitales mindset, agiles mindset

Agi­le Wer­te ma­chen agi­les Mind­set

Ver­schie­de­ne agi­le Me­thod­en de­fi­nier­ten ih­re agi­len Wer­te. Ge­ne­rell ist die Aus­wahl ei­ge­ner Wer­te un­er­läss­lich, damit sie Be­stand­teil ei­ner Kul­tur und ei­nes agi­len Mind­sets un­ter Ein­be­zie­hung des agi­len Prin­zips Au­then­ti­zi­tät wer­den. Ei­ni­ge agi­le Wer­te los­ge­löst von den Gren­zen ei­ner agi­len Me­tho­de sind hier or­an­ge ge­schrie­ben.

agile prinzipien, auf sicht, augenhöhe, timeboxing, agilität, leistbarer Verlust #chancennaviagtor, chancen navigator, michael bone

Agile Prinzipien für ein agi­les Mind­set

Die agi­len Prin­zi­pi­en sind Hand­lungs­an­lei­tun­gen auf Ba­sis der agi­len Wer­te und füh­ren zur Aus­wahl di­gi­ta­ler oder agi­ler Werk­zeu­ge für das agi­le Ar­bei­ten. Agi­les Mind­set wird durch Ver­hal­ten und Hand­lun­gen auch au­ßer­halb von agi­len Tools sicht­bar. Ei­ni­ge agi­le Prin­zi­pi­en los­ge­löst von den Gren­zen ei­ner agi­len Me­tho­de sind blau ge­schrie­ben.

Netz­werk, Krei­se, dop­pel­te Ver­bin­dun­gen

Das Netz­werk ist das neue vor­herr­schen­de Struk­tur­ele­ment im agi­len Mind­set, wel­ches die Py­ra­mi­de und die Hie­rar­chie ab­löst. Bild­lich ist ein Ver­gleich mit dem mensch­li­chen Ge­hirn mög­lich, dass aus ganz vie­len ver­netz­ten Ge­hirn­zel­len be­steht. Ei­ne Ge­hirn­zel­le führt nie­mals über nur ei­ne Be­zie­hung zum Vor­ge­setz­ten ei­nen In­for­ma­ti­ons­aus­tausch durch, son­dern ist stets mit an­de­ren Ge­hirn­zel­len ver­bun­den und be­zieht so­mit ver­schie­de­ne In­for­ma­ti­ons­quel­len und Sin­ne ein. Ge­hirn­zel­len sind au­ßer­dem ein gan­zes Le­ben lang fä­hig, neue Ver­knüp­fun­gen zu bil­den, wenn #Be­geis­te­rung im Spiel ist. Ein Netz­werk ist ein eben­falls dy­na­mi­sches und an­pas­sungs­fä­hi­ges Struk­tur­ele­ment. Als Struk­tur­ele­ment soll es den mensch­li­chen Struk­tur­hun­ger stil­len und Si­cher­heit ge­ben. Auch die agi­len Wer­te spie­len hier hin­ein, denn die ver­netz­ten Men­schen stär­ken sich ge­gen­sei­tig in ver­trauens­vol­lem Mit­ei­nan­der. Das Netz­werk steht für Wachs­tum, denn die An­zahl der Ver­knüp­fun­gen steigt und so­mit auch die Leis­tun­gen und die #Be­geis­te­rung.

Ge­lin­gen­de Be­zie­hun­gen in agi­len Teams sind stär­ker aus­ge­prägt als in Netz­wer­ken. Grup­pen und Teams als so­zia­le Sys­te­me nei­gen zur Ab­gren­zung nach au­ßen. Da­her ent­stand das Mo­dell der ver­bun­de­nen Krei­se oder der dop­pel­ten Ver­bin­dung zwi­schen Teams, da­mit zu­min­dest die Steue­rungs­ent­schei­dun­gen durch Re­prä­sen­tan­ten aus den an­de­ren Teams mit­ge­tra­gen wer­den. Das Mo­dell kann auch auf fach­li­che Teams oder Teams mit glei­chen Rol­len wie Con­trol­ling, Füh­rung, HR Bu­si­ness Part­ner oder In­no­va­ti­on über­tra­gen wer­den. Das Mo­dell ist schon komp­li­zier­ter, je­doch kom­men bei ei­nem Netz­werk auch die Be­zie­hun­gen in den Teams und zu Men­schen au­ßer­halb der Teams hin­zu. Teams sind dann bildl­ich ge­spro­chen Stern­bil­der in der Ster­nen­an­samm­lung ein­er Ga­la­xie.

agiles projektmanagement, doppelte verbindungen, team, teamarbeit, agiles arbeiten, netzwerke, kreise, kreismethode, skm, holacracy, soziokratie, organisationsentwicklung, führung, führungsaufgabe, chancen naviagtor, michael bone, #chancennavigator

Datenschutz

Agi­le Kul­tur vs. agi­les Mind­set

Ei­ne au­then­ti­sche Kul­tur ent­steht durch die Hand­lun­gen von Men­schen in der Ver­gan­gen­heit bis zur Ge­gen­wart. Kul­tur wird durch die so­zia­len Be­zie­hun­gen der Men­schen un­ter­ei­nan­der ge­bil­det. In den so­zia­len Be­zie­hun­gen fin­det au­ßer­dem Kom­mu­ni­ka­ti­on statt, die zu ei­ner ge­mein­sa­men Ethik führt. Ein agi­les Mind­set um­fasst so­mit auch ein Men­schen­bild mit Au­gen­höhe. Men­schen in Teams, Or­ga­ni­sa­ti­ons­ein­hei­ten und Un­ter­neh­men sind die Kul­tur­trä­ger und gleich­zei­tig die Kul­tur­schaf­fen­de. Die­se Ver­knüp­fung im In­di­vi­du­um er­mög­licht den agi­len Ent­wick­lungs­pro­zess, bei dem per­sön­li­ches Mind­set, di­gi­ta­les Mind­set und agi­les Mindset zu­sam­men­flie­ßen. Dies ist ein re­zi­pro­ker Pro­zess, denn er fin­det bei je­dem In­di­vi­du­um, im Team als Team­ent­wick­lung, in der Or­ga­ni­sa­ti­on als Or­ga­ni­sa­ti­ons­ent­wick­lung oder Un­ter­neh­mens­ent­wick­lung statt. In die­sem Kon­text führt es zur agi­len, di­gi­ta­len Trans­for­ma­ti­on, New Work, Team­ar­beit, agi­les Ar­bei­ten, Be­ra­tungs­pro­zes­sen und Ent­schei­dungs­pro­zes­sen für die Ent­schei­dungs­fin­dung in Netz­wer­ken, Krei­sen und Teams mit dop­pel­ten Ver­bin­dun­gen..

Wenn es durch ei­ne Un­ver­ein­bar­keit der Hal­tun­gen, Mei­nun­gen, Sicht­wei­sen, … zu ei­nem Bruch mit der Or­ga­ni­sa­ti­on / Un­ter­neh­men in der Kul­tur kommt, ist externe Moderation ei­ne Lö­sung, um die agi­le, di­gi­ta­le Trans­for­ma­tion wie­der in Gang zu brin­gen. Er­eig­net sich der Bruch zwi­schen Or­ga­ni­sa­ti­on und Per­son beim per­sön­li­chen Mind­set oder Füh­rungs­mind­set kann Coa­ch­ing Ab­hil­fe und Rol­len­an­nah­me schaf­fen.

Per­sön­li­ches Mind­set und sei­ne Ent­ste­hung

Je­der Mensch bil­de­te im Lau­fe sei­nes Le­bens und sei­ner Per­sön­lich­keits­ent­wick­lung sei­ne per­sön­li­che Hal­tung und Ein­stel­lung zum Le­ben aus, was auch als per­sön­liches Mind­set, Welt­sicht, Men­schen­bild oder Be­zugs­rahmen be­zeich­net wird. Die­ses per­sön­li­che Mind­set ba­siert auf den:

  • mit­be­kom­me­nen Ta­len­ten,
  • ge­nutz­ten Po­ten­tia­len,
  • ge­mach­ten Er­fah­run­gen und
  • über­nom­me­nen Wer­ten.

Auf­grund die­ser per­sön­lich ent­wi­ckel­ten Wert­vor­stel­lung sind dann man­che Mo­ti­ve „ehr­ba­reMo­ti­ve oder man­che Ver­hal­tens­wei­sengut“, „rich­tig“ oder „zweck­dien­lich“. Sprich zu ei­nem per­sön­li­chen Mind­set ge­hö­ren so­ge­nann­te Glau­bens­sät­ze. Glau­bens­sät­ze bil­den für den in­di­vi­du­el­len Men­schen ei­nen fes­ten, halt­ge­ben­den Be­zugs­rah­men. Auf Ba­sis die­ses Be­zugs­rah­mens wer­den Be­wer­tun­gen vor­ge­nom­men, auch Ab­wer­tun­gen oder Auf­wer­tun­gen von sich selbst, an­de­ren, Si­tua­tio­nen, Al­ter­na­ti­ven, Ver­än­de­rungs­mög­lich­kei­ten, Ver­än­der­bar­keit, Be­ein­fluss­bar­keit, … Die­ser Pro­zess ist i.d.R. so sta­bil oder Si­cher­heit ge­bend, dass man auf die Fra­ge „Was fühlst Du?“ die Ant­wort „Ich füh­le mich gut“ be­kommt. „Gut“ ist ei­ne Wer­tung und Schul­no­te, die die kör­per­li­chen Re­ak­tio­nen und die da­raus ent­ste­hen­de Ge­fühls­bil­dung be­wer­tet, je­doch nicht die Ge­fühls­la­ge be­schreibt.

Das per­sön­li­che Mind­set spie­gelt sich al­so in al­len emo­tio­na­len, in­tui­ti­ven, ra­tio­na­len, sub­jek­ti­ven, ob­jek­ti­ven, kon­struk­ti­ven und de­struk­ti­ven Ver­hal­tens­wei­sen wi­der. Die­se Ver­hal­tens­wei­sen des In­di­vi­du­ums neh­men wie­de­rum an­de­re In­d­ivi­du­en aus der Um­welt auf Ba­sis ih­res per­sön­li­chen Mind­sets wahr. Man­che spre­chen da­her eher von ei­ner Wahr­ge­bung als ei­ner Wahr­neh­mung, da je­der Mensch sei­ne in­di­vi­du­el­len Wahr­neh­mungs­fil­ter und Schutz­me­cha­nis­men hat. In der Sys­tem­theo­rie und dem Kon­struk­ti­vis­mus nennt sich dies Rea­li­täts­kon­struk­ti­on. Der Volks­mund nä­hert sich die­sen Rea­li­täts­kon­struk­tio­nen ggf. zum ei­ge­nen Schutz oft in Ver­bin­dung mit Ab­tren­nung oder Ab­wer­tung, z.B. weil man „in ei­ner Lü­ge lebt“ oder „Bett­näs­ser mei­nen, sie schwit­zen“. Vor­ur­tei­le füh­ren zu den­sel­ben Pro­zes­sen. Auch Vor­ur­tei­le ha­ben den Zweck, Si­tua­tio­nen schnell und oh­ne auf­wen­di­ges Den­ken zu be­wer­ten, um fer­tige Re­ak­ti­ons­mus­ter aus­zu­lö­sen. Gre­go­ry Ba­te­son 🌐 be­schreibt die­sen Teil der mensch­li­chen Wahr­neh­mung und des mensch­li­chen Ver­hal­tens im fol­gen­den Vi­deo bei You­Tu­be 🌐.

Ein Mind­set ist al­so et­was „Ge­setz­tes“, Sta­bi­les, Halt­ge­ben­des und Ef­fi­zi­enz­stei­gern­des, egal ob es per­sön­li­ches Mind­set, agi­les Mind­set, Füh­rungs­mind­set oder di­gi­tal mind­set heißt. Mind­set ist den­noch ver­än­der­bar, wenn man ei­ne Ver­än­de­rung möch­te und wenn man es schafft, neue Er­fah­run­gen oh­ne Ab­wer­tun­gen zu­zu­las­sen oder ver­gan­ge­ne Er­fah­run­gen and­ers be­wer­tet. Kennst Du Sprü­che wie „Ich hab’s ja ge­wusst“, „Es war nicht an­ders zu er­war­ten“. Hier schlägt die Pas­si­vi­tät zu, um sich vor der An­stren­gung oder dem Stress ei­ner Ver­än­de­rung zu schüt­zen. Wut, Mut und #Be­geis­te­rung sind We­ge aus der Pas­si­vi­täts­fal­le, aber auch Coa­ch­ing. Vie­le Coa­chees schät­zen ger­a­de den Mind­set Coach im Chan­cen Na­vi­ga­tor, ins­be­son­de­re beim #ankommen im agi­len Kul­tur­wan­del und bei New Work.