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Was ist Per­sön­lich­keits­ent­wick­lung?

Per­sön­lich­keits­ent­wick­lung ist ein le­bens­lan­ger Ver­än­de­rungs­pro­zess, der durch bio­lo­gi­sche, kör­per­li­che, psy­cho­lo­gi­sche Pro­zes­se, Wan­del im Um­feld und in der Ge­sell­schaft und durch das in­di­vi­du­el­le Selbst­ent­fal­tungs­be­dürf­nis (vgl. 7S-Mo­dell) in Gang ge­setzt und ge­hal­ten wird. Im Sin­ne der e­vo­lu­tio­nä­ren Psy­cho­lo­gie lö­sen Men­schen in ver­schie­den­en Ent­wick­lungs­pha­sen Ent­wick­lungs­auf­ga­ben und ge­lan­gen so­mit zum näch­sten Rei­fe­sta­di­um. Mit ei­nem Wech­sel des Rei­fe­sta­di­ums ge­hen Ver­än­de­run­gen in der Ge­wich­tung von Be­dürf­nis­sen und Wer­ten ein­her, wo­durch sich ver­än­der­te Hal­tun­gen und Welt­sich­ten for­men. Mit der Per­sön­lich­keits­ent­wick­lung wächst die in­di­vi­du­el­le Ver­än­de­rungs­kom­pe­tenz, als ge­nutz­te Fä­hig­keit in­tra- oder in­ter­per­so­nel­le Kon­flik­te zu lö­sen oder sich äu­ße­ren Ver­än­de­run­gen adä­quat an­zu­pas­sen.

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Per­sön­lich­keits­ent­wick­lung als Aus­druck der Rei­fe in un­ter­schied­lich­sten Le­bens­la­gen

Ein Rei­fe­sta­di­um ist kein fest er­reich­ter und all­um­fas­sen­der Zu­stand, son­dern in je­dem Rei­fe­sta­di­um be­steht stets die Mög­lich­keit zur wei­te­ren Ent­fal­tung und zur (tem­po­rä­ren) Re­gres­sion. Psy­chi­sche Re­gres­sion ist per se ein na­tür­li­cher Vor­gang, der ei­nem Rück­fall in ein frü­he­res Ent­wick­lungs­sta­di­um be­schreibt. Dem Rück­fall ent­ge­gen steht der Vor­fall in ein neu­es Sta­di­um.

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Trans­ak­ti­ons­ana­ly­se als Me­tho­de in der Per­sön­lich­keits­ent­wick­lung

Für die Ein­tei­lung der Sta­di­en gibt es ver­schie­de­ne Mo­del­le. Ein Mo­dell, ist das der in­te­grier­ten Per­sön­lich­keit von Eric Ber­ne, wel­ches auch als in­te­grier­tes Er­wach­sen­en-Ich be­zeich­net wird. Die­ses Mo­dell bringt un­ter an­de­rem zum Aus­druck, dass man sich mit den prä­gen­den und ein­schrän­ken­den Er­fah­rung­en im Kind-Ich­zu­stand und den über­hol­ten Wert­vor­stel­lun­gen, Welt­bil­dern, Men­schen­bil­dern, Va­ter­rol­le, Mut­ter­rol­le, … im El­tern-Ich­zu­stand aus­ein­an­der­setz­te und zur ak­tu­el­len Si­tua­ti­on pas­sen­de In­hal­te aus den Ich­zu­stän­den wählt.

Das Ich­zu­stands­mo­dell ist ein Ba­sis­mo­dell der Trans­ak­ti­ons­ana­ly­se. Es fin­det sich da­her in ver­schie­den­en Kom­mu­ni­ka­ti­ons­mo­del­len, Struk­tur­mo­del­len der Psy­che oder Funk­ti­ons­mo­del­len wie­der.

Per­sön­lich­keits­ent­wick­lung in ver­schie­de­nen Le­bens­pha­sen

Be­zieht man Mo­del­le von Ja­ne Loe­vin­ger, zu den dy­na­mi­schen Be­dürf­nis­sen nach Mas­low oder die neu­en Er­kennt­nis­se in der Kin­der- und Ju­gend­psy­cho­lo­gie mit in die Be­trach­tung ein, wird deut­lich, dass der Men­sch meh­re­re Ent­wick­lungs­stu­fen bis zum Er­wach­sen­en­al­ter durch­lebt und sich u.a. die vor­ran­gi­gen Be­dürf­nis­se ver­än­dern.

Wie beim Wech­sel von 2D- auf 3D-Fil­me ge­hen Ent­wick­lungs­stu­fen mit der Eta­blie­rung ei­ner neu­en psy­chi­schen Struk­tur ein­her. Ein er­wei­ter­tes Struk­tur­mo­dell be­kommt durch die­se Dy­na­mik ei­ne stär­ke­re Ent­wick­lungs­pro­zess­kom­po­nen­te. Mit dem Ego­gramm öff­net sich ei­ne neue Per­spek­ti­ve in die per­sön­li­che, in­di­vi­du­el­le Struk­tur zum ak­tu­el­len Zeit­punkt.

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Vor­fäl­le vs. Rück­fäl­le

Vor­fäl­le in der Per­sön­lich­keits­ent­wick­lung ba­sie­ren auf Ver­än­de­run­gen in Be­zie­hun­gen zu Men­schen und auch im Ver­häl­tnis zu Or­ga­ni­sa­tio­nen / Un­ter­neh­men oder Re­li­gio­nen / Spi­ri­tua­li­tät. Deut­lich wer­den Vor­fäl­le da­her bspw. durch die Über­win­dung der vor­sprach­li­chen Ent­wick­lungs­pha­se, der Pu­ber­tät, das Wech­seln in die El­tern­rol­le für das ei­ge­ne Kind oder in ei­ne Füh­rungs­rol­le. Vor­fäl­le be­in­hal­ten so­mit im­mer Wachs­tum, denn beim Schritt nach vor­ne set­ze ich pro­ak­tiv, neu­ent­wi­ckel­te Lö­sun­gen oder re­ak­tiv, re­flek­tier­te Lö­sun­gen ein. In bei­den Fäl­len gibt es ei­nen Zu­ge­winn im per­sön­li­chen Be­zugs­rah­men und in der per­sön­li­chen Hand­lungs­kom­pe­tenz.

Ist das Ver­hal­ten si­tua­ti­ons­an­ge­mes­sen, so han­delt es sich um er­prob­tes Ver­hal­ten, Den­ken und Füh­len, aus dem sich kein Ver­än­de­rungs­im­puls er­gibt – ei­ne Fall­si­tua­ti­on oh­ne Vor­fall und oh­ne Rück­fall. ⇒ da­her Im­puls Coa­ch­ing

Beim Rück­fall ent­steht im Sin­ne der Per­sön­lich­keits­ent­wick­lung auch nichts Neu­es, denn die Si­tua­ti­on weckt Er­in­ner­un­gen und man zeigt ak­tu­ell si­tua­ti­ons­un­an­ge­mes­sen­es Ver­hal­ten aus ver­gan­gen­en Si­tua­tio­nen, über­hol­te Denk­mus­ter oder fühlt sich durch Gum­mi­bän­der e­mo­ti­on­al in der Zeit zu­rück­ver­setzt.

Rück­fäl­le ent­ste­hen al­so, wenn kein neu­es, ak­tu­ell si­tua­ti­ons­an­ge­mes­sen­en Ver­hal­ten, Den­ken oder Füh­len ge­zeigt wird, ob­wohl die­se ge­reif­ten Lö­sun­gen dem In­di­vi­du­um in an­de­ren Be­zie­hun­gen oder Si­tua­ti­on­en zur Ver­fü­gung ste­hen. Schnür­sen­kel an Ar­beits­schu­hen wer­den bspw. nicht zu­ge­bun­den, wo­hin­ge­gen die Schnür­sen­kel an den Fahr­rad­renn­schu­hen mit der Klick­pe­da­le für den Heim­weg or­dent­lich zu­ge­bun­den wer­den. Viel­leicht kom­men hier Ver­glei­che mit der Trotz­pha­se hoch und mög­li­cher­wei­se ist dies ein Grund, sich den Si­cher­heits­an­wei­sun­gen der vor­ge­setz­ten Per­son zu wi­der­set­zen. Viel­leicht han­delt es sich auch um ei­nen Men­schen, der im Job der Ein­stel­lung folgt: „Schlä­ge sind bes­ser als gar kei­ne An­er­ken­nung.“ Auf die­se Art und Wei­se wer­den durch die er­war­te­te An­spra­che auf das Fehl­ver­hal­ten, die An­er­ken­nung durch die ge­mein­sa­me Zeit im Ge­spräch oder die er­war­te­te Be­stä­ti­gung der Welt­sicht psy­cho­lo­gi­sche Be­dürf­nis­se be­frie­digt. Im Sin­ne der kon­struk­ti­ven Ent­fal­tung oder der Ethik der Trans­ak­ti­ons­ana­ly­se ist die­ses bei­spiel­haft dar­ge­stel­lte Ver­hal­ten de­struk­tiv, da es kon­struk­ti­ve, so­zia­le Be­zie­hun­gen, Ent­fal­tung und Wachs­tum hemmt.

Stö­run­gen und Hem­mun­gen in der Per­sön­lich­keits­ent­wick­lung

Vor ei­nem Rück­fall gibt es al­so stets ei­ne Stö­rung, die den Au­to­no­mie­pro­zess in Teil­be­rei­chen oder um­fas­send hemmt. Ge­ne­rell gibt es Stö­run­gen, die als Krank­heit be­zeich­net wer­den, hier­zu je­doch mehr im Ar­ti­kel Ge­sun­des Wachs­tum durch Coa­ching und Psy­cho­the­ra­pie. Krank­hei­ten, Un­fäl­le und trau­ma­ti­sie­ren­de Er­fah­run­gen kön­nen die Per­sön­lich­keits­ent­wick­lung be­ein­flus­sen, genauso wie Glücks­fäl­le, die dann wohl eh­er Vor­fäl­le sind.

Vor­aus­set­zun­gen für die Per­sön­lich­keits­ent­wick­lung

Per­sön­lich­keit­sent­wick­lung braucht Räu­me und Zeit zur Selbst­ent­fal­tung, zum Aus­pro­bie­ren und Im­pul­se. Dies schließt ins­be­son­de­re die Er­laub­nis­se ein, um sich bspw. für ver­bo­te­ne, ta­bui­sier­te Denk­rich­tun­gen zu öff­nen, wie El­tern / Chefs sind fehl­ba­re Men­schen an­stel­le von un­fehl­ba­ren Göt­tern. Auch Hän­seln oder Mob­bing in der Schu­le ge­hört dazu oder an­de­re Si­tua­tio­nen, wenn man da­durch ver­in­ner­licht hat, nicht in Ord­nung, je­mand an­de­res oder bes­ser nicht zu sein. Trau­er und Los­las­sen sind emo­tio­na­le As­pek­te der Per­sön­lich­keit­sent­wick­lung, ge­nau­so wie An­nah­me oder Dank­bar­keit. Ge­füh­le sind eben­falls Ent­fal­tungs­as­pek­te in der Per­sön­lich­keits­ent­wick­lung, denn zu oft wur­den wir zu tief in Bot­schaf­ten, An­wei­sun­gen und Pro­gram­me ver­wickelt, auch was zu­ge­hö­ri­ge se­kun­där­e Ge­füh­le oder Er­satz­ge­füh­le an­be­langt. Per­sön­lich­keit­sent­wick­lung ist also zum ei­nen das Lö­sen der Ver­wick­lun­gen und zum an­de­ren das Ent­fal­ten von Be­ga­bun­gen, Ta­len­ten, Be­geis­te­rung, Neu­gier und Freu­de.