VUCA – das Akro­nym

VUCA stellt ein mo­der­nes Akro­nym für die eng­li­schen Be­grif­fe vo­la­ti­li­ty, un­cer­tain­ty, com­ple­xi­ty und am­bi­gui­ty dar. Ins Deut­sche über­tra­gen lau­tet das Akro­nym VUKA und steht für die Begriffe Vo­la­ti­li­tät (ste­ti­ge Ver­än­de­rung, Un­be­stän­dig­keit), Un­ge­wiss­heit (Un­si­cher­heit), Kom­ple­xi­tät und An­ders­deu­tig­keit (Am­bi­gui­tät, Apo­la­ri­tät, Mehr­deu­tig­keit).

vuca, vuka, agilität

Die­se 4 Buch­sta­ben VUCA / VUKA lö­sen sehr un­ter­schied­li­che As­so­zia­tio­nen aus. Ich brin­ge die­se mit 3 Zi­ta­ten vom Grie­chen He­ra­klit 🌐 in Ver­bin­dung, die nun ca. 2.500 Jah­re alt sind:

  1. „Die ein­zi­ge Kon­stan­te im Uni­ver­sum ist die Ver­än­de­rung.“ (He­ra­klit)
  2. „Wenn du die Wahr­heit suchst, sei of­fen für das Un­er­war­te­te, denn es ist schwer zu fin­den und ver­wir­rend, wenn du es fin­dest.“ (He­ra­klit)
  3. „Und es ist im­mer ein und das­sel­be, was in uns wohnt, Le­ben­des wie To­tes, Wa­ches und Schla­fen­des und Jun­ges und Al­tes. Aus der Ver­schmel­zung der Ge­gen­sät­ze ent­steht das Le­ben, aus dem Ge­gen­satz zwi­schen Mann und Frau: das Kind. Das Le­ben be­steht aus dem Kampf der Ge­gen­sät­ze, denn: Gott ist Tag und Nacht, Win­ter und Som­mer, Krieg und Frie­den, Satt­heit und Hun­ger.“ (He­ra­klit)

He­ra­klit von Ephe­sos hat­te da­mals ei­ne ab­wei­chen­de An­sicht von der Welt­ord­nung. Ähn­lich ist die Si­tua­ti­on in der VUCA – Welt für uns Men­schen heute, in der im­mer mehr Men­schen erken­nen, dass Wis­sen, Ex­per­ti­se oder Spe­zia­li­sie­rung im Sin­ne der bis­he­ri­gen Welt­ord­nung nicht mehr aus­rei­chen, um für sich selbst und an­de­re das Über­le­ben im be­kann­ten, alt­her­ge­brach­ten und gut ab­schätz­ba­ren Rah­men zu si­chern. Die feh­len­de Si­cher­heit und das Miss­trau­en füh­ren dann fast zwangs­wei­se zu mehr Angst und Wut.

Zum Glück hat die Na­tur dem Men­schen auch ei­nen zwei­ten Ent­wick­lungs­weg mit­ge­ge­ben, den Weg der Po­ten­ti­al­ent­fal­tung. Mit Be­geis­te­rung und Neu­gier sind Men­schen bis ins ho­he Al­ter ent­wick­lungs­fä­hig, um auf ei­ne sich ver­än­dern­de Um­welt zu rea­gie­ren und wir­klich in­no­va­tiv zu wer­den. Die­se Fä­hig­keit des Men­schen ist ide­al in der VUCA – Welt und Men­schen neh­men die­sen Weg der Po­ten­ti­al­ent­fal­tung be­reits seit ei­ni­gen Jahr­tau­sen­den. Prof. Dr. Ge­rald Hü­ther 🌐 ist ein Pro­ta­go­nist für den Weg der Po­ten­ti­al­ent­fal­tung. Mich per­sön­lich be­geis­tert sein Vor­trag „Ge­las­sen­heit hilft: An­re­gun­gen für Ge­hirn­be­nut­zer“ (YouTube 🌐 41:58 min. oder un­ten ein­ge­bet­tet), der gut in die VUCA – Welt passt. Ei­ne Ins­pi­ra­ti­on sind auch sei­ne bei­den Bü­cher „Was wir sind und was wir sein könn­ten: Ein neu­ro­bio­lo­gi­scher Mut­ma­cher“ und „Et­was mehr Hirn, bit­te: Ei­ne Ein­la­dung zur Wie­der­ent­de­ckung der Freu­de am ei­ge­nen Den­ken und der Lust am ge­mein­sa­men Ge­stal­ten“.

Heu­te ha­ben wir mit Agi­li­tät und da­mit ein­her­ge­hen­der Au­to­no­mie wich­ti­ge Prin­zi­pi­en für die vor uns lie­gen­den Ver­än­de­rungs­pro­zes­se in der VUCA – Welt, so dass ich vol­ler Zu­ver­sicht und Ver­trau­en auf die statt­fin­den­de Ent­wick­lung schaue. Zu den The­men Agi­li­tät und agi­les Mind­set gibt es Scrum als agi­le Pro­jekt­ma­na­ge­ment­me­tho­de in mei­nem Se­mi­nar agi­les Pro­jekt­ma­na­ge­ment. Be­geis­tert hat mich aus dem En­tre­pre­neur­ship der Ef­fec­tua­ti­on-An­satz von Mi­cha­el Fa­sching­bau­er, da er mehr Frei­raum als Scrum lässt und stär­ker die un­ter­neh­me­ri­sche Per­spek­ti­ve ein­bringt. Die­se Er­fah­rung war in ei­nem Trai­ner­team für mich sehr hilf­reich, denn so konn­ten wir im Team für die Pro­dukt­ent­wick­lung vor­an­kom­men. Das Buch „Ef­fec­tua­ti­on: Wie er­folg­rei­che Un­ter­neh­mer den­ken, ent­schei­den und han­deln (Sys­te­mi­sches Ma­na­ge­ment)“ zeigt das Prin­zip aus­führ­li­cher als die Be­schrei­bung bei Wi­ki­pe­dia 🌐. Prin­zi­pi­en sind wei­te­re Be­stand­teile der Agi­li­tät, denn es gibt je nach Me­tho­de ver­schie­de­ne agi­le Prin­zi­pi­en für die VUCA – Welt.