Zu­sam­men­fas­sung

Die agi­le, en­tre­pre­neu­ria­le, nach­hal­ti­ge Trans­ak­ti­ons­ana­ly­se 3.0 ent­wi­ckelt Mo­del­le und Werk­zeu­ge für die Agi­li­tät, Füh­rung, Füh­rungs­auf­ga­ben, New Work und agi­le, di­gi­ta­le Trans­for­ma­ti­on so­wie die Per­sön­lich­keits­ent­wick­lung weit­er. Zen­tra­le wei­ter­ent­wi­ckel­te Mo­del­le sind Ich­zu­stands­mo­dell, Au­to­no­mie, Hun­ger­ar­ten, Lei­ten-Fü­hren-Ma­na­gen, …

Prin­zi­pi­en der Trans­ak­ti­ons­ana­ly­se 3.0

Der agi­le Drei­klang be­steht aus Wer­ten, Prin­zi­pi­en und Werk­zeu­gen und auch die Trans­ak­ti­ons­ana­ly­se ba­siert auf ei­ner sol­chen Struk­tur, wo­bei die Werk­zeu­ge häu­fig Mo­dell hei­ßen, wie bspw. das Ich­zu­stands­mo­dell. Die ak­tu­ell statt­fin­den­de Ent­wick­lung zur Trans­ak­ti­ons­ana­ly­se 3.0 ist ein in­no­va­ti­ver und iden­ti­täts­stif­ten­der Pro­zess, der sich be­reits in der Ver­än­de­rung von Prin­zi­pi­en und Mo­del­len zeigt. Agi­li­tät und nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung sind in den 12 Prin­zi­pi­en des Agi­len Ma­ni­fests 🌐 (2001) ver­knüpft. Für die Trans­ak­ti­ons­ana­ly­se stand die Stär­kung der Ge­sund­heit im Fo­kus, was eben­falls ei­ne nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung ist. Ei­ne ge­sun­de und nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung des Men­schen bleibt Ziel der Trans­ak­ti­ons­ana­ly­se 3.0.

Au­gen­hö­he

Eric Berne 🌐 führte als Grün­der der Trans­ak­ti­ons­ana­ly­se (TA) die Au­gen­hö­he im Ver­hält­nis von Psy­cho­the­ra­peu­t*in und Kli­en­t*in ein. Trans­ak­ti­ons­ana­ly­se 3.0 ba­siert auf dem agi­len Wert der Gleich­wer­tig­keit von Men­schen, und zwar ganz un­ab­hän­gig von der Rol­le. Das Prin­zip Au­gen­höhe wirkt in der Ge­gen­sei­tig­keit von Be­zie­hun­gen und auch in den Hal­tun­gen zu an­de­ren so­zia­len Sys­te­men, was Na­tio­na­li­tä­ten, Re­li­gio­nen, … ein­schließt.

Respekt

Respekt ist ein Prin­zip der DGTA-Ethik 🌐 der Trans­ak­ti­ons­ana­lys­e und ein agi­ler Wert in der agi­len Pro­jekt­ma­na­ge­ment­me­tho­de Scrum. Re­spekt ist reich an Pers­pek­tiv­en und ist Aus­druck der fünf­ten trans­ak­ti­ons­ana­ly­ti­schen Grund­hal­tung: „Wenn ich es recht be­den­ke, ist bei mir all­es in Ord­nung und die an­de­ren sind mir recht, auch wenn sie an­ders sind“. Zu­sätz­li­che As­pek­te fin­den sich im Bei­trag „Res­pekt“ – ein agi­ler Wert für das Mit­ein­an­der auf Au­gen­hö­he

Glück­li­che Zu­fäl­le

Das Prin­zip der Um­stän­de und Zu­fäl­le aus dem Ent­re­pre­neur­ship ist Aus­druck ei­ner Res­sour­cen­ori­en­tie­rung und Mit­tel­ori­en­tie­rung, die Chan­cen in den Vor­der­grund stellt und ei­nen leist­ba­ren Ver­lust ak­zep­tiert. Agil ge­spro­chen, ist das Prin­zip Über­prü­fen und An­pas­sen hier ent­ha­lten. Glück­li­che Zu­fäl­le steht als Prin­zip für das Schaf­fen von Ent­wick­lungs­räu­men zum ge­gen­sei­ti­gen Stär­ken, für das Ein­la­den und Will­kom­men Hei­ßen in ko-krea­ti­ven Pro­zes­sen.

Com­mit­ment

Com­mit­ment ist im agi­len Prin­zip Selbst­ver­pflich­tung und in der Ge­gen­sei­tig­keit auch ei­ne Ver­ein­ba­rung mit Drit­ten. Er­gänzt durch den agi­len Wert Fokus und das da­rauf ba­sie­ren­de agi­le Werk­zeug Ti­me­bo­xing, steht Com­mit­ment nicht nur un­ter dem Vor­be­halt von Treu und Glau­ben, son­dern auch un­ter dem Vor­be­halt der Ver­än­der­lich­keit der VUCA-Welt. Com­mit­ment er­gänzt die vor­han­de­nen Sich­ten auf Ver­ant­wort­lich­keit und Ver­trags­ori­en­tie­rung in der Trans­ak­ti­ons­ana­ly­se.

Mo­del­le und Werk­zeu­ge der Trans­ak­ti­ons­ana­ly­se 3.0

Die ers­ten bei­den Mo­del­le der Trans­ak­ti­ons­ana­ly­se 3.0 sind der Au­to­no­mie­zir­kel und das 7-S-Mo­dell der psy­cho­lo­gi­schen Hun­ger­arten, wo­von letz­te­res im Ar­ti­kel „Res­pekt“ – ein agi­ler Wert für das Mit­ein­an­der auf Augenhöhe dar­ge­stellt wird. Ganz im Sin­ne von glück­li­chen Zu­fäl­len bil­den sie Er­gän­zun­gen vor­han­de­ner, sys­te­mi­scher, trans­ak­ti­ons­ana­ly­ti­scher Mo­del­le. Die 4 Mo­del­le zu den Ich­zu­stän­den oder zur Per­sön­lich­keits­ent­wick­lung sind Wei­ter­ent­wick­lun­gen und In­te­gra­tio­nen von meh­re­ren Ba­sis­mo­del­len. Ein wei­te­res Werk­zeug ist das Füh­rungs­mo­dell (↓)

Füh­rungs­mo­del­le und Füh­rungs­tools aus der Trans­ak­ti­ons­ana­ly­se 3.0

Auf­grund ei­nes Tä­tig­keits­schwer­punkts im Pro­jekt­ma­na­ge­ment vom Chan­cen Na­vi­ga­tor ent­stand ei­ne fa­cet­ten­rei­che Be­trach­tung von Pro­jekt­füh­rung und Li­ni­en­ma­na­ge­ment auf Basis ei­nes trans­ak­ti­ons­ana­ly­ti­schen Mo­dells von Rolf Bal­ling (s. Bei­trag). Füh­rungs­mind­set und agi­les Mind­set, agi­les Füh­ren und ge­sund Füh­ren sind wei­te­re Mo­del­le, die in das Füh­rung­smo­dell und die Füh­rungs­rol­len ein­ge­flos­sen sind. Zur Ent­schei­dungs­fin­dung und Kon­flikt­lö­sung be­schreibt ein wei­te­rer Bei­trag Tools zur Um­set­zung die­ser Füh­rungs­auf­ga­ben. Un­ter Ein­be­zie­hung der per­sön­li­chen Er­fah­run­gen als Pro­jekt­ma­na­ger, Füh­rungs­kraft und Füh­rungs­kräf­te­ Coach ent­wi­ckel­te sich un­ter In­te­gra­ti­on des trans­ak­ti­ons­ana­ly­ti­schen Lei­ten-Füh­ren-Ma­na­gen-Mo­dells ein Füh­rungs­mo­dell, was als sehr hilf­reich an­ge­se­hen wird.

Mo­del­le und Im­pul­se zur Per­sön­lich­keits­ent­wick­lung mit Trans­ak­ti­ons­ana­ly­se 3.0

Wäh­rend mei­ner Aus­bil­dung in der Trans­ak­ti­ons­ana­ly­se und da­nach lern­te ich das Ego­gramm als Werk­zeug und die Ich­zu­stän­de in Mo­dell­kom­bi­na­tio­nen als tol­le Im­puls­ge­ber und Pers­pek­ti­ven­schen­ker ken­nen. Im agi­len Kon­text stie­ßen die­se Denk­mo­del­le je­doch zu­nächst an ih­re Gren­zen, was z.B. die Ver­än­der­lich­keit im Er­wa­chse­nen­al­ter oder die Pers­pek­ti­ve als zu­künf­tig sinn­ori­en­tiert füh­ren­der Mensch be­traf. Im Sin­ne ei­ner nach­hal­ti­gen Ent­wick­lung fehl­te mir die Un­ter­schei­dung in eh­er kon­struk­ti­ve und de­struk­ti­ve An­tei­le, wo­bei dies stets vom Be­zugs­rah­men des sich ent­wi­ckeln­den Men­schen ab­hängt. So­mit ent­stand ein wei­ter­ent­wi­ckel­tes Ego­gramm für ei­ne Ent­wick­lung in Rich­tung agi­les Mind­set und ein Mo­dell zur Per­sön­lich­keits­ent­wick­lung auf Ba­sis des Ich­zu­stands­mo­dells. Coaching

His­to­ri­sche Ent­wick­lung bis zur Trans­ak­ti­ons­ana­ly­se 3.0

Trans­ak­ti­ons­ana­ly­se (TA) ist welt­weit als an­er­kann­te Psy­cho­the­ra­pie im Ein­satz und ge­hört zur hu­ma­nis­ti­schen Psy­cho­lo­gie. Le­dig­lich in Deutsch­land mit dem kran­ken Ge­sund­heits­sys­tem ist die­ser The­ra­pie­an­satz nur Pri­vat­pa­tien­ten vor­be­hal­ten. Dem­zu­fol­ge ist in Deutsch­land die Trans­ak­ti­ons­ana­ly­se in den drei wei­te­ren An­wen­dungs­fel­dernPä­da­go­gik / Er­wa­chse­nen­bil­dung“, „Be­ra­tung“ und „Or­ga­ni­sa­ti­on“ wei­ter­ver­brei­tet als in der „Psy­cho­the­ra­pie“. Auch vie­le Mo­del­le aus der Ar­beits­psy­cho­lo­gie, Per­so­nal­psy­cho­lo­gie und Or­ga­ni­sa­ti­ons­psy­cho­lo­gie oder aus dem NLP (Neu­ro­lin­gu­is­ti­sche Pro­gram­mier­ung) ba­sie­ren auf den drei klas­si­schen, trans­ak­ti­ons­ana­ly­ti­schen Schu­len (Trans­ak­ti­ons­ana­ly­se 1.0):

  1. San-Fran­cis­co-Schu­le
  2. Neu­ent­schei­dungs­schu­le (Mary und Ro­bert Goul­ding)
  3. (Jac­qui Lee) Schiff-Schu­le (Neu­be­el­te­rung)

Ei­nen gu­ten und sehr zu­gäng­li­chen Ein­stieg in die TA er­mög­licht aus mei­ner Sicht das Buch von Wer­ner Rau­ten­berg, Rü­di­ger Ro­goll (2014). Wer­de, der du wer­den kannst: Per­sön­lich­keits­ent­fal­tung durch Trans­ak­ti­ons­ana­ly­se, Kreuz Ver­lag.

Die­se Bil­dung von Schu­len führ­te je­doch nicht zur Tren­nung und zu ge­son­der­ten Me­tho­den, son­dern führ­te über die in­te­gra­ti­ve und be­zie­hungs­ori­en­tier­te Trans­ak­ti­ons­ana­ly­se zur sys­te­mi­schen Trans­ak­ti­ons­ana­ly­se 2.0 und zur Aus­bil­dung des vier­ten An­wen­dungs­felds „Or­ga­ni­sa­ti­on“.

Die Ur­sprün­ge der TA in Or­ga­ni­sa­tio­nen lie­gen je­doch schon bei Eric Ber­ne 🌐 selbst, der 1963 mit sei­ner psy­cho­lo­gi­schen Be­trach­tung „funk­ti­ons­ge­stör­ter Grup­pen“ in sei­nem Buch „Struk­tur und Dy­na­mik von Grup­pen und Or­ga­ni­sa­tio­nen“ ei­nen Grund­stein für die Trans­ak­ti­ons­ana­ly­se im An­wen­dungs­feld „Or­ga­ni­sa­ti­on“ leg­te.

Die Trans­ak­ti­ons­ana­ly­se wird seit Mit­te des 20. Jahr­hun­derts kon­ti­nu­ier­lich wei­ter­ent­wi­ckelt. Sie bie­tet heu­te als sys­te­mi­sche Trans­ak­ti­ons­ana­ly­se nach Bernd Schmid und dem An­wen­dungs­feld Or­ga­ni­sa­ti­on sehr gu­te und an­schau­li­che Kon­zep­te für die Wirk­lich­keits­kon­struk­tion durch Kom­mu­ni­ka­ti­on im Ar­beits­le­ben.

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Was zeich­net die Trans­ak­ti­ons­ana­ly­se 3.0 wei­ter­hin aus?

  • sinn­vol­le Ver­knüp­fung ver­schie­de­ner psy­cho­lo­gi­scher Be­trach­tungs­wei­sen
  • Be­rück­sich­ti­gung all­ge­mein­mensch­li­cher Ge­ge­ben­hei­ten als Aus­gangs­punkt für Theo­rie & Pra­xis
  • Ver­trags- und Ent­schei­dungs­ori­en­tiert­heit
  • Ver­fah­ren zur er­leb­nis­haf­ten Kor­rek­tur prä­gen­der, ein­schrän­ken­der Kind­heits­er­fah­run­gen
  • Eben­bür­ti­ge Part­ner­schaft zwi­schen TA-Part­ne­r*in und Part­ne­r*in
  • Aus­rich­tung auf Leit­zie­le
  • In­te­gra­ti­on von agi­len, en­tre­pre­neu­ria­len und sys­te­mi­schen An­sät­zen

Trans­ak­ti­ons­ana­ly­se mit dem Leit­ziel Au­to­no­mie

Der Be­griff Au­to­no­mie wird in der Trans­ak­ti­ons­ana­ly­se mit meh­re­ren As­pek­ten ge­füllt:

  • selbst­be­stimm­te Ver­bun­den­heit zu sich selbst, an­de­ren und der Welt –
    Die­ses Prin­zip spie­gelt sich auch in dem Aus­druck „Lie­be Dei­nen Näch­sten wie Dich selbst”, in der Acht­sam­keits­leh­re oder in den An­sät­zen zur Cor­po­ra­te Hap­pi­ness aus dem gleich­na­mi­gen Buch.
  • of­fe­ne und auf­rich­ti­ge Kom­mu­ni­ka­ti­on, Frei­heit von Psy­cho­spie­len
  • Spon­ta­ni­tät, Fä­hig­keit zum le­ben­di­gen und un­mit­tel­ba­ren Selbst­aus­druck
  • Be­wusst­heit, vor­be­halt­lo­se sinn­li­che Wach­heit
  • Bind­ungs­fä­hig­keit, Kon­takt oh­ne Ver­stri­ckung bspw. durch Ab­hän­gig­keit
  • Skript­frei­heit nach Eric Ber­ne: „struk­tu­rel­le Neu­ein­stel­lung und Re­in­te­gra­ti­on” der psy­chi­schen In­hal­te und En­er­gi­en

Hu­ma­nis­ti­sches Welt­bild ist Grund­la­ge der Trans­ak­ti­ons­ana­ly­se

Die­se Ver­än­de­rungs­pro­zes­se der letz­ten Jahr­zehn­te in­ner­halb der Trans­ak­ti­ons­ana­ly­se voll­zo­gen sich auf Ba­sis des hu­ma­nis­ti­schen Ge­dan­ken­gu­tes und des­sen Welt­bilds. In der Psy­cho­the­ra­pie bleibt die Trans­ak­ti­ons­ana­ly­se da­her lei­der Pri­vat­pa­ti­en­ten vor­be­hal­ten, wie an­de­re hu­ma­nis­ti­sche The­ra­pie­for­men auch (vgl. AGHPT – Ar­beits­ge­mein­schaft Hu­ma­nis­tis­che Psy­cho­the­ra­pie 🌐). Die Trans­ak­ti­ons­ana­ly­se geht von den Grund­an­nah­men aus, dass:

  • „je­der Mensch in all sei­nen Schat­tie­run­gen und in sei­ner Ganz­heit in Ord­nung ist,
  • je­der Mensch in der La­ge ist, die Ver­ant­wor­tung für sein Le­ben und des­sen Ge­stal­tung zu über­neh­men. Er ver­fügt da­zu über die Fä­hig­keit der be­wuss­ten Wahr­neh­mung und Steue­rung sei­ner men­ta­len, emo­tio­na­len und sen­so­ri­schen Vor­gän­ge und der sich da­raus er­ge­ben­den Hand­lun­gen bzw. so­zia­len In­ter­ak­tio­nen.
  • je­der Mensch als fä­hig an­ge­se­hen wird, sein Le­bens­kon­zept (oder Le­bens­ge­stal­tungs­mus­ter) schöp­fe­risch, zu­träg­lich und kon­struk­tiv zu ge­stal­ten.”

(DGTA (2014). Grund­ge­dan­ken und Ur­sprün­ge der Trans­ak­ti­ons­ana­ly­se)